Der "Ökumene-Minister" des Vatikans kritisiert das neueste Ökumene-Papier von Deutscher Bischofskonferenz und Evangelischer Kirche in Deutschland (EKD). Er vermisse darin "Klarheit über das ökumenische Ziel", sagte Kardinal Kurt Koch in einem Interview des Online-Portals "communio.de": Das Dokument halte zwar fest, dass es keine volle Kircheneinheit gebe, es werde aber "an keiner Stelle gesagt, was man sich unter dieser vollen Einheit vorstellt und wie der Prozess, der im Dokument beschrieben wird, auf dieses Ziel hinführen kann".
Zur Feier des vorzeitigen Gewinns der deutschen Fußballmeisterschaft haben in Leverkusen auch die Kirchenglocken geläutet. "Es haben für fünf Minuten alle Glocken eingestimmt, so wie an Ostern", sagte Leverkusens katholischer Stadtdechant Heinz-Peter Teller dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de.
Das Bundesverfassungsgericht kann sich die Aufteilung der Elternrechte auf drei Elternteile vorstellen. Das geht aus einer am Dienstag in Karlsruhe veröffentlichten Entscheidung hervor. Bislang sehen die gesetzlichen Regeln immer nur zwei Elternteile vor. Der Erste Senat des Verfassungsgerichts erläuterte nun, eine Ausweitung auf drei Personen sei mit dem Grundgesetz und insbesondere mit dem Kindeswohl vereinbar. Allerdings brauche es in diesem Fall klare und eindeutige Zuweisungen der jeweiligen Rechte und Pflichten der drei Eltern gegenüber dem Kind.
Knapp jede und jeder Dritte in Deutschland weiß, dass am Weißen Sonntag traditionell Erstkommunion in der katholischen Kirche gefeiert wird. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor, die jetzt in Köln veröffentlicht wurde. Der erste Sonntag nach Ostern ist der Termin, an dem viele Gemeinden die Feier der Erstkommunion für Kinder begehen.
Wer in Deutschland eingebürgert werden will, muss sich künftig stärker mit Antisemitismus, dem Existenzrecht des Staates Israel und jüdischem Leben in Deutschland auseinandersetzen. Das habe Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) entschieden, teilte ein Ministeriumssprecher mit. Er bestätigte entsprechende Angaben in einem Bericht des "Spiegel".
Das Bundesjustizministerium will in Kürze einen Gesetzentwurf zur Neuregelung des Verbots von Kinderehen vorlegen. Ziel sei es dabei, die Ächtung der mit Minderjährigen geschlossenen Ehen klar zum Ausdruck zu bringen, teilte das Ministerium am Donnerstag auf Anfrage mit. Am Abend wollte der Bundestag auf Antrag der Unionsfraktion über das Thema beraten. Hintergrund ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Frühjahr 2023, nach dem eine Regelung im Gesetz zur Bekämpfung von Kinderehen verfassungswidrig ist. Der Gesetzgeber hat bis zum 30. Juni 2024 Zeit, eine Neuregelung umzusetzen.
Die katholische Friedensbewegung Pax Christi hat die Entscheidung des Vatikans begrüßt, den katholischen Priester und Friedensaktivisten Max Josef Metzger seligzusprechen. Das von den Nationalsozialisten vollstreckte Todesurteil wurde jetzt als Märtyrer-Tod anerkannt. Metzger soll in den kommenden Monaten als Glaubensvorbild seliggesprochen werden. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger bezeichnete Metzger als Vorbild, "sich für den Frieden in unserem Land wie in der Welt zu engagieren".
Papst Franziskus hat den verstorbenen deutschen Kardinal Paul Josef Cordes gewürdigt. "Ich erinnere mich mit Zuneigung an diesen Bruder, der dem Herrn und der Kirche mit Treue und Großzügigkeit diente", schreibt der Papst in einem am Samstag veröffentlichten Kondolenzbrief an Cordes' Neffen. Der Kardinal habe eine Aufmerksamkeit vor allem für Jugendliche und Schwache gezeigt. Als Leiter des Päpstlichen Rates "Cor Unum" habe er keine Energie gescheut, um "die väterliche Sorge des Papstes für die Ärmsten zu bezeugen".
Auch ohne beschlossene Satzung soll das nächste Treffen des Synodalen Ausschusses wie geplant stattfinden. "Fest steht für uns zum jetzigen Zeitpunkt, dass wir am Termin der zweiten Sitzung des Synodalen Ausschusses im Juni 2024 in Mainz festhalten wollen", heißt es in einem Brief an die Ausschuss-Mitglieder. Geschrieben wurde der Brief am Donnerstag vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und der Vorsitzenden des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp.
In Frankfurt am Main wurde zum Beginn des Ramadan eine bedeutende Straße im Stadtzentrum festlich beleuchtet. Andere Städte wollen folgen. Karl Birkenseer, Redakteur der Regensburger Ausgabe der Katholischen SonntagsZeitung, sieht das kritisch.
Zur Amtseinführung ihres neuen Erzbischofs Udo Markus Bentz hat die katholische Kirche von Paderborn alle Register gezogen, über die sie fürs Feiern verfügt. Schon zweieinhalb Stunden vor dem Festgottesdienst im Dom läuten im gesamten Dekanat die Glocken. Vor dem Dom informiert ein "Markt der Möglichkeiten" über die kirchliche Vielfalt im Erzbistum.
Wenn das nur so einfach wäre. Ein kurzes Streitgespräch, bei dem vor einem großem Publikum deutliche Worte fallen, und der garstige Winter mit Eis, Schnee und kalten Winden ist zu Ende. Stattdessen weht ein laues Lüftchen und der Himmel ist blau – immer exakt drei Wochen vor Ostern. Eisenach in Thüringen heißt so den Frühling willkommen. „Sommergewinn“ heißt das traditionelle Fest.
Das Programm für den Deutschen Katholikentag vom 29. Mai bis zum 2. Juni in Erfurt steht. Mit rund 500 Veranstaltungen ist es deutlich kompakter als in den Vorjahren. Demokratie und Vielfalt zögen sich dabei als Profilthema wie ein roter Faden durch, hieß es bei der Vorstellung in Erfurt.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist gegen eine anhaltende Unterscheidung von Ost- und Westdeutschland. "Wir sind seit mehr als 30 Jahren ein vereintes Deutschland. Deshalb bin ich nicht einverstanden, dass da immer noch differenziert wird zwischen Ost und West", sagte der 65-Jährige der "Sächsischen Zeitung". "Viele sind zwischen West und Ost hin- und hergezogen. Wir sind jetzt EIN Land, das ist jetzt EINE gemeinsame Geschichte."
Der Überfall auf den früheren Hildesheimer Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger (75) kann vorerst nicht aufgeklärt werden. Die Staatsanwaltschaft Hannover stellte die Ermittlungen wegen Körperverletzung vorläufig ein, wie eine Sprecherin der Behörde bestätigte. Bislang habe kein Tatverdächtiger ermittelt werden können. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.
Herzliche Gespräche zu schweren Themen - so lautete die Kurz-Zusammenfassung von Olaf Scholz' Besuch im Vatikan. Am Samstag hatte Papst Franziskus den deutschen Bundeskanzler erstmals in Privataudienz empfangen. Das katholische Kirchenoberhaupt und der konfessionslose SPD-Politiker sprachen 35 Minuten lang vor allem über die aktuellen Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten.
Er ist eine der schillerndsten Figuren der neueren Kirchengeschichte. Mit vielen Attributen wurde er belegt: Kämpfer und U-Bootkommandant, Preuße und Protestant, Heiliger und Haudegen, Verkündiger und Demagoge, Seeteufel und Friedensengel, Widersacher und persönlicher Gefangener Adolf Hitlers, Gewissen der Nation. Vor 40 Jahren, am 6. März 1984, starb Pastor Martin Niemöller.
"Papst Franziskus wird kommenden Samstag um 11 Uhr den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Audienz empfangen. Das gab der Vatikan am Mittwoch bekannt." Diese Nachricht verbreitete das der vatikanischen Medienbehörde unterstehende Portal Vatican News am Mittwochnachmittag in seinem deutschsprachigen Angebot.
Über 60 Bischöfe und Weihbischöfe aus allen Bistümern Deutschlands – das ist die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz... und zwar nicht irgendwo, sondern hier bei uns im Bistum Augsburg. Bis zum Auftakt ist es nicht mehr lange hin; dementsprechend betriebsam ging es in dieser Woche in Augsburg zu. Allen voran im Tagungshotel Haus Sankt Ulrich, wo die Bischöfe tagen, essen und schlafen werden.
In Hanau und deutschlandweit sowie an den Grabstätten in weiteren Ländern wird am Montag der Opfer des Anschlags vom 19. Februar 2020 gedacht. Ein rechtsextremer Täter ermordete an diesem Tag neun Menschen in der hessischen Stadt. Fuldas katholischer Bischof Michael Gerber fordert, die Gesellschaft solle sich gemeinsam für die Menschenwürde und das Miteinander einsetzen.
Nach der Vorstellung der Missbrauchsstudie in der evangelischen Kirche geht der Münsteraner Religionssoziologe Detlef Pollack von einer Verschärfung der Kirchenkrise aus. Die Ergebnisse würden vor allem die treffen, die viel von der Kirche hielten, erklärte Pollack am Freitag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA)
Zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich (1774 bis 1840) erleben die Kunstfreunde in Deutschland ein ganzjähriges Ausstellungsfestival. Ein halbes Dutzend Sonderschauen sind zum Jubiläum des großen romantischen Malers zu sehen. Der Buchmarkt reagiert mit Sachbüchern, die teilweise sogar die Bestsellerlisten erobern. Friedrichs Geburtstag jährt sich erst im September, doch das Jubiläumsjahr hat bereits begonnen.
Bei einem Gedenkgottesdienst im Berliner Dom haben Vertreter der Kirchen und Religionen am Montag den verstorbenen Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble als überzeugten Christen und hingebungsvollen Demokraten gewürdigt. Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, sagte: "Er war ein Antipopulist und ein Mensch, der sich ganz und gar, mit all seiner Kraft, Leidenschaft und Hingabe in den Dienst unseres Gemeinwesens und unserer Demokratie gestellt hat."
Der Negativtrend scheint gebrochen. Die Zahl der Organspenden in Deutschland ist nach einem starken Rückgang 2022 im vergangenen Jahr um 11 Prozent gestiegen, teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) in Frankfurt mit.
In dieser Woche organisieren sich Landwirte und Bauern bundesweit zu einer Protestwoche gegen politische Vorgaben und Sparpläne. Hildegard Schütz, Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Augsburg, erläutert in ihrem Kommentar, weshalb die Proteste und Kundgebungen gerechtfertigt sind.
Gut zwei Wochen nach Bekanntwerden von Anschlagsdrohungen auf den Kölner Dom werden die Sicherheitsmaßnahmen wieder reduziert. Das teilten die Polizei Köln und die Dom-Verantwortlichen am Montag mit. Demnach übernimmt die Personenkontrollen von Besuchern ab Dienstag statt der Polizei das Dompersonal. Zudem werde der Dom ab Dienstagmittag auch außerhalb der Gottesdienste abschnittsweise wieder für Touristen geöffnet.
Mit einem Trauergottesdienst in seiner Heimatstadt Offenburg haben Familie und Wegbegleiter am Freitag Abschied von dem gestorbenen CDU-Politiker Wolfgang Schäuble genommen. An der Feier in der evangelischen Stadtkirche in seiner Heimatstadt Offenburg nahmen rund 400 Gäste teil. Neben Schäubles Frau Ingeborg und seinen vier Kindern waren auch zahlreiche Politiker dabei, darunter der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).
Die aktuelle Krankheitswelle hat offenbar keine größeren Auswirkungen auf die Zahl der Sternsingerinnen und Sternsinger. So teilte ein Sprecher des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag mit, dass es zumindest bislang keine "Problemanzeige" gebe. Vereinzelt könnten Sternsinger aber natürlich wegen Krankheit ausfallen.
Berlins Antisemitismusbeauftragter Samuel Salzborn sieht Grenzen beim Schutz jüdischer Einrichtungen in der Hauptstadt. "Das Land macht seit dem 7. Oktober bei den Sicherheitsmaßnahmen vor Synagogen und vor jüdischen Einrichtungen sehr, sehr viel. Aber das große Risiko ist der Alltag: Situationen und Orte, in denen man eben keinen vollumfänglichen Schutz herstellen kann, so bitter das ist", sagte Salzborn der "taz".
Rund um den gestrigen Dreikönigstag (Samstag) sind sie wieder in allen Dörfern und Städten unterwegs, sammeln spenden und segnen Häuser: Die Sternsinger. Meistens sind es kleine Kinder, verkleidet als Caspar, Melchior und Balthasar. Eva Fischer hat jedoch einen ganz besonderen Sternsinger kennengelernt: Hugo Naumann ist Deutschlands wohl ältester Sternsinger.
Alle Jahre wieder laden hierzulande stimmungsvolle Weihnachtsmärkte zum Bummeln ein. Man trifft Freunde, sieht sich um, genießt – und nicht zuletzt: Man kauft ein. Die Tradition des Weihnachtsmarkts ist nicht nur typisch deutsch. Sie ist auch alt. Die Ursprünge reichen bis ins Mittelalter zurück.
Nach einem Brief des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, an seinen polnischen Kollegen Erzbischof Stanislaw Gadecki (im Bild) haben sich die beiden Kirchenmänner "über die entstandenen Irritationen ehrlich ausgesprochen". Das teilte Bätzing der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn mit.
Zwischen den Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenzen Deutschlands und Polens herrscht dicke Luft. Die Warschauer Tageszeitung "Rzeczpospolita" veröffentlichte am Montag einen Brief von Bischof Georg Bätzing an seinen polnischen Kollegen Erzbischof Stanislaw Gadecki. Ungewohnt deutlich beschwert er sich darin über Gadeckis Protestschreiben an Papst Franziskus gegen zentrale Reformideen des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland.
Bei einem Brand im Kloster der Steyler Missionare in Sankt Augustin bei Bonn sind am Mittwochabend fünf Menschen durch Rauchgas leicht verletzt worden. Sie wurden laut dem Orden vorübergehend im Krankenhaus behandelt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf einen mindestens hohen sechsstelligen Betrag. Die Brandermittler gehen davon aus, dass das Feuer durch einen defekten Kühlschrank in einem Aufentaltsraum verursacht wurde.
Am Anfang stand ein kleines Männlein mit Knollennase. Es entsprang seiner Feder, er hegte und pflegte es, und es brachte ihm Glück: Feinsinnige Ironie und Sprachwitz, eine scharfe Beobachtungsgabe und ein untrügliches Gespür für Situationskomik, das waren Loriots Markenzeichen. Der Karikaturist, Autor, Regisseur und Schauspieler gilt bis heute als genialster Humorist deutscher Sprache.
Patientenschützer haben einen neuerlichen Vorstoß Nordrhein-Westfalens, doch noch eine Widerspruchslösung bei der Organspende durchzusetzen, deutlich zurückgewiesen. "An der Idee festzuhalten, dass Schweigen Zustimmung heißt, erweist den Kranken auf der Warteliste einen Bärendienst", erklärte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Montag in Dortmund.
Es ist wieder soweit: Ab Sonntag gilt in Deutschland die Winterzeit. Konkret heißt das, dass die Uhren in der Nacht von Samstag auf Sonntag von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt werden. Langschläfer dürfen sich freuen, weil sie eine Stunde Schlaf mehr haben. Ab Sonntag wird es dann allerdings auch wieder eine Stunde früher dunkel als bislang.
33 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung haben Kirchen und Politik zu einem stärkeren Zusammenhalt aufgerufen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnte zudem, die ostdeutsche Geschichte stärker zu einem Teil der gemeinsamen Geschichte werden zu lassen. Hamburg richtete wegen des Vorsitzes im Bundesrat am Dienstag den traditionellen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit aus, zu dem rund 1.300 Gäste in der Elbphilharmonie erwartet wurden.
Nach der Verabschiedung der Kindergrundsicherung im Kabinett hält der Familienbund der Katholiken eine Verbesserung des Entwurfes im weiteren Gesetzgebungsverfahren für dringend erforderlich. Nachdem das Ziel der Leistungsverbesserungen für Familien weitgehend aufgegeben wurde, ist es fraglich, ob der Entwurf überhaupt das Mindestziel einer gelungenen Verwaltungsreform erreicht. Ulrich Hoffmann, Präsident des Familienbunds der Katholiken, kommentiert.
Der Fuldaer Bischof Michael Gerber ist neuer stellvertretender Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Er wurde am Dienstag bei der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Wiesbaden gewählt und folgt in diesem Amt auf den früheren Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode.
Einst prägten verzierte Fachwerkhäuser die Orte in vielen Gegenden Hessens und angrenzenden Regionen. Heute sieht man sie nur noch selten. Mit ihrem Verschwinden droht die Handwerkstechnik unterzugehen, der diese Häuser ihren ungewöhnlichen Reiz verdanken: der Kratzputz.
Er gehört zu den profiliertesten Kirchenmännern in der deutschen Nachkriegsgeschichte - und steht nun unter Missbrauchsverdacht: Dem 1991 verstorbenen Kardinal Franz Hengsbach (rechts im Bild) werden sexuelle Übergriffe in den 1950er und 1960er Jahren vorgeworfen. Mindestens ein Vorwurf bezieht sich auf eine Minderjährige. Nachdem eine dritte Person Anschuldigungen erhoben hatte, machte das Bistum Essen diese nun öffentlich. Zugleich rief es mögliche weitere Betroffene auf, sich zu melden.
Mit einem "Marsch für das Leben" in Berlin und erstmals auch in Köln haben am Samstag nach Angaben des Veranstalters insgesamt mehr als 6.000 Menschen gegen Abtreibung und aktive Sterbehilfe demonstriert. In Berlin seien knapp 4.000 und in Köln rund 2.800 auf die Straße gegangen, erklärte der Bundesverband Lebensrecht (BVL), ein Zusammenschluss von 15 Vereinen und Initiativen, der beide Märsche organisierte.
Mit dem Welterbe-Titel für Erfurt geht nach Ansicht des katholischen Bischofs Ulrich Neymeyr auch eine Verpflichtung zum konsequenten Vorgehen gegen Judenhass einher. Er zeigte sich am Sonntag erfreut über die Unesco-Auszeichnung für das jüdisch-mittelalterliche Erbe der Thüringer Landeshauptstadt. Das Welterbekomitee hatte zuvor auf seiner Tagung im saudi-arabischen Riad die Aufnahme in die Welterbeliste bekannt gegeben.
Eine Aufarbeitung der Beziehungen Deutschlands mit Russland fordert das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis. Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz rief den Bundestag am Donnerstag zur Einrichtung einer entsprechenden Enquete-Kommission auf. Diese müsse insbesondere die Zeit seit Putins Amtsantritt in den Blick nehmen. Zum Abschluss des 27. Internationalen Renovabis-Kongresses sagte Schwartz, es sei Selbstkritik angesagt: "Haben wir in Deutschland unseren EU-Partnern im Osten nicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und dagegen zu sehr auf unseren eigenen Vorteil geschaut?" Jetzt sei die Zeit für eine "ehrliche und schonungslose Reflexion".
Eine Kirche zu renovieren kostet - und nicht immer können Pfarreien das Geld dazu aufbringen. Als Spendenaktion für die katholische Kirche in Hermeskeil (Landkreis Trier-Saarburg) haben die Bischöflichen Weingüter Trier zusammen mit der Pfarrei einen Spenden-Wein aufgelegt. Das Etikett wirbt mit dem Spruch "Die Kirche schön trinken". Es zeigt auch den Namen der Kirche Sankt Martinus und eine Skizze des Gebäudes.
Die Zahl der Abtreibungen ist im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland von April bis Juni um 4,5 Prozent auf rund 26.700. Damit setzte sich der seit dem 1. Quartal 2022 beobachtete Anstieg im Vorjahresvergleich fort. Die Ursachen für diese Entwicklung seien anhand der Daten nicht bewertbar, hieß es.
Die deutschen katholischen Bischöfe treffen sich vom 25. bis 28. September in Wiesbaden-Naurod. Themen der Herbstvollversammlung sind unter anderem die kirchliche Reformdebatte sowie das Engagement gegen Missbrauch, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn mitteilte.
Für den Deutschen Katholikentag vom 29. Mai bis 2. Juni 2024 in Erfurt können ab sofort Tickets gebucht werden. Sie sind über die Internetseite www.katholikentag.de erhältlich, wie das Bistum Erfurt und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) mitteilten. Für Dauerkarten gibt es bis zum 24. März einen Frühbucherrabatt. Kinder bis 11 Jahre können kostenfrei an der christlichen Großveranstaltung teilnehmen.
Johann Wolfgang von Goethe gilt als größter Dichter der deutschen Geschichte. Das Wohnhaus des „Dichterfürsten“ in Weimar als Denkmal deutscher Geistesgeschichte braucht eine Kur. Wenigstens 35 Millionen Euro würden dafür veranschlagt, sagt die Präsidentin der „Klassik Stiftung Weimar“, Ulrike Lorenz. Es sei Geld, das sie nicht habe. „Noch“, betont sie. Und hat schon einmal die Architekten mit der Planung beauftragt.
Rotraut Susanne Berner (74), Grafikerin und Illustratorin, warnt vor zu viel politischer Korrektheit im Literaturbetrieb. "Man sollte nachträglich keine Werke umschreiben", sagte Berner am Freitag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in München. Zwar könne sie das Anliegen verstehen, etwa gegen Rassismus vorzugehen, finde die Debatte aber ein wenig hysterisch. "Man kann nicht alles ausbügeln und 'nice' machen, nett und freundlich. So ist es nicht und so war es nie", betonte Berner.
Die durch ein Feuer weitgehend zerstörte evangelische Stadtkirche im sächsischen Großröhrsdorf ist laut Polizei vorsätzlich in Brand gesteckt worden. "Bei dem mutmaßlichen Brandstifter handelt es sich um einen 40-Jährigen mit deutscher Staatsangehörigkeit", teilte die Polizeidirektion Görlitz am Wochenende mit. In der Vernehmung habe der polizeibekannte Mann die Tat eingeräumt. Gegen ihn wurde umgehend Haftbefehl erlassen. Der Beschuldigte sitze in Untersuchungshaft.
Der überwiegende Teil der Deutschen sieht laut einer Umfrage auch hierzulande die Notwendigkeit für mehr Klimaschutz - wenn er sozialverträglich gestaltet wird. So befürworteten zwar prinzipiell 91 Prozent der Bundesbürger einen umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Befragung von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt hervorgeht. Gleichzeitig fürchten 74 Prozent, dass sich auf Grund dieses Umbaus die Einkommensunterschiede zwischen Arm und Reich noch vertiefen könnten. 39 Prozent hätten zudem Angst vor einem sozialen Abstieg.
Die geplante Abschiebung eines kurdischen Ehepaars, das die Behörden unangekündigt aus einem Kirchenasylin Nordrhein-Westfalen geholt hatten, ist abgesagt. Es hätten sich Unklarheiten in der Bewertung des Falls ergeben, insbesondere in der Abstimmung mit dem Land NRW, teilte die zuständige Stadt Viersen am späten Montagnachmittag mit. Damit wird das Paar nicht wie ursprünglich vorgesehen nach Polen überstellt, sondern durchläuft ein Asylverfahren in Deutschland.
Die Tafeln in Deutschland berichten erneut von einer schwierigen Lage bei der Verteilung von Lebensmitteln an bedürftige Menschen. Zugleich bitten sie die Politik um mehr Unterstützung. So stehe eine steigende Zahl von Menschen einem Rückgang an Spenden gegenüber, sagte der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes Schleswig-Holstein und Hamburg, Frank Hildebrandt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die Anzahl der Kunden hat sich an manchen Standorten fast verdoppelt. Die Lebensmittelspenden sind gleichzeitig jedoch teilweise um 50 Prozent zurückgegangen."
Das Singen des Steigerlieds, der Brandenburger Spreewaldkahn (Foto) und die Heidelberger Hip-Hop-Kultur gehören jetzt zum Immateriellen Kulturerbe Deutschlands. Sie wurden zusammen mit zehn weiteren kulturellen Besonderheiten am Donnerstag bei einem Festakt in Potsdam in das "Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes" aufgenommen. "Diese Anerkennung bedeutet auch mediale Aufmerksamkeit", erklärte Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD). "Es bedeutet mehr Selbstbewusstsein, mehr Tourismus, mehr Arbeitsplätze und mehr Lebensqualität."
Es sind sich einig: Ohne dieses Gewerbe sähe eine Stadt wie München anders aus. Ein ehemaliger Dombaumeister präzisiert, dass für den gewaltigen Dachstuhl der Frauenkirche 630 Festmeter Rundholz in die bayerische Metropole geschafft werden mussten. Auf welche Weise konnte das Baumaterial Ende des 15. Jahrhunderts in die Stadt gelangen? Es waren Flöße, die mit ihren Ladungen nicht nur den Baufortschritt in München sicherstellten. Was heute viele als Gaudi-Gefährt kennen, ist eines der ältesten Verkehrs- und Transportmittel – wenn nicht das älteste überhaupt. Im Alten Testament ist zu lesen, dass König Salomon das Holz für seinen Tempelbau mit einem Floß gebracht wurde. Den schnellsten und kostengünstigsten Transport garantierte die Flößerei sowieso. Seit Anfang Dezember gehört das fast ausgestorbene Handwerk zum Immateriellen Weltkulturerbe der Unesco.
Sanierte Fassaden, gepflegte Grünanlagen und eine sorgfältig gepflasterte Innenstadt: Idylle pur, so der erste Eindruck von Eisenberg, einer Kleinstadt im Osten Thüringens, unweit von Weimar und Jena gelegen, den Stätten deutscher Klassik. Was nur wenigen bekannt ist: Eisenberg war in den 1950er Jahren auch ein Ort des Widerstands gegen das SED-Regime.
Mit feierlichen Prozessionen und Gottesdiensten unter freiem Himmel haben die Katholiken in Deutschland das Fest Fronleichnam gefeiert. Bei meist sommerlichem Wetter gingen am Donnerstag viele Menschen auf die Straßen ihrer Städte und Gemeinden und bekannten öffentlich ihren Glauben. Vielerorts fanden Freiluftmessen auf zentralen Plätzen statt, etwa dem Marienplatz in München, dem Roncalli-Platz in Köln oder dem Kornmarkt in Limburg.
Die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles, weist Vorwürfe zurück, die Katholiken in Deutschland wollten Sonderwege in der Weltkirche gehen. "Es gibt große Befürchtungen", sagte sie dem Sender Phoenix. Dabei sei noch gar nicht klar, zu welchen Ergebnissen der Synodale Weg komme. Die Sorge um den richtigen Weg beim Reformprojekt zur Zukunft der Kirche in Deutschland werde in den unterschiedlichen Lagern geteilt.