Die deutschen Bischöfe haben sich erstmals umfassend zu verbindlichen und vergleichbaren Standards in ihrer Finanz- und Vermögensverwaltung verpflichtet. Nach den neuen gemeinsamen Richtlinien müssen alle Jahresabschlüsse der Bistümer, Bischöflichen Stühle, Domkapitel und anderer bedeutenderer Rechts- und Vermögensträger veröffentlicht werden. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sprach von einem „wichtigen Schritt, um eine neue Glaubwürdigkeit innerhalb und außerhalb der Kirche zu erreichen“.
Der srilankische Kardinal Malcolm Ranjith will die Opfer der Terroranschläge vom Ostersonntag auf Kirchen in Sri Lanka zu Märtyrern erklären lassen. „Unsere Brüder und Schwestern sind wegen ihres Glaubens gestorben“, sagte der Erzbischof von Colombo laut dem asiatischen Pressedienst Ucanews. Bei einem Zusammentreffen habe er den Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, gebeten, mit Papst Franziskus über das Anliegen zu sprechen.
Der Vatikan hat die Weihe des chinesischen Bischofs Yao Shun bestätigt. Yao, neuer Leiter der Diözese Jining im Norden Chinas, habe den entsprechenden Auftrag von Papst Franziskus erhalten, wie dies auch während der Zeremonie erklärt worden sei, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni (im Bild mit Papst Franziskus) mit. Es handle sich um die erste Bischofsweihe im Rahmen des im September 2018 geschlossenen vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und China über Bischofsernennungen.
Zum neuen Schuljahr würdigte der katholische Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers die Arbeit von Religionslehrerinnen und Religionslehrern. „Ich weiß, dass das für Sie keineswegs leicht ist - Sie sind häufig die einzige Lehrkraft mit diesem Fach an Ihrer Schule, haben Unterricht zu Zeiten, wenn alle anderen schon frei haben, müssen sich immer wieder rechtfertigen, dass es dieses Fach überhaupt als Unterrichtsfach gibt und vieles mehr“, schreibt der Oberhirte des Bistums Dresden-Meißen in einem am Montag veröffentlichten Brief.
Die Bundesregierung plant in dieser Legislaturperiode keine Änderung des Embryonenschutzgesetzes. Das erklärte sie am Montag in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion. Damit bleibt auch die Eizellspende verboten.
Das in Niedersachsen geplante Gesetz, das unter anderem Richtern das Tragen religiöser Symbole bei Verhandlungen verbieten soll, sorgt weiter für Kritik unter Islamvertretern. Durch den Gesetzentwurf würden muslimische Frauen „auf ihre Kleidung reduziert, statt ihre hart erarbeitete Kompetenz zu beachten“, sagte der Landesverbandsvorsitzende des Zentralrats der Muslime (LV-ZMD), Sadiqu Al-Mousllie, am Montag in Hannover.
Der frühere Papst Benedikt XVI. fühlt sich in der Missbrauchsdebatte falsch verstanden. Er beklagt zugleich erneut eine Abwesenheit des Wortes „Gott“ in der katholischen Theologie und in der westlichen Gesellschaft insgesamt.
Kirchenvertreter und Politiker äußern sich mit großer Sorge über die Waldbrände in der Amazonasregion. Beim G7-Gipfel im französischen Biarritz einigten sich die Regierungschefs unterdessen auf weitreichende Hilfen für die betroffenen Länder. Papst Franziskus rief nach seinem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz am Sonntag dazu auf, die Brände im Regenwald so schnell wie möglich einzudämmen.
Um den jährlichen Internationalen Soldatengottesdienst im Kölner Dom gibt es Streit. Die Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) weist in einem auf ihrer Homepage veröffentlichten Offenen Brief an den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki Forderungen der katholischen Friedensbewegung Pax Christi zurück, auf den immer im Januar gefeierten Gottesdienst zu verzichten.
Polens katholische Bischöfe raten Eltern zur Abmeldung ihrer Kinder vom Sexualkundeunterricht - wenn dessen Inhalt dem „Wertesystem widerspricht“. Die Bischofskonferenz veröffentlichte eine entsprechende Erklärung des Vorsitzenden ihrer Erziehungskommission, Weihbischof Marek Mendyk. Titel des Schreibens: „Stoppt die moralische Zersetzung bei Kindern und Jugendlichen!“
Hessen hat per Erlass des Innenministeriums Mahnwachen und Demonstrationen von Abtreibungsgegnern vor Arztpraxen stark eingeschränkt. Die Regelung gelte ab sofort, sagte Ministeriumssprecher Marcus Gerngroß am Donnerstag in Wiesbaden. Hessen sei seines Wissens das erste Bundesland, das eine solche Regelung getroffen habe.
Vertreter des Islam in Niedersachsen kritisieren das von der Landesregierung geplante Gesetz, das unter anderem Richtern das Tragen von religiösen Symbolen bei Verhandlungen verbieten soll. Es diskriminiere Personen, „die aus religiösen Gründen ein bestimmtes Kleidungsstück wie die Kippa oder das Kopftuch tragen“, sagte der Vorsitzende des Landesverbands der Muslime (Schura), Recep Bilgen, in Hannover. Ihnen werde unterstellt, dass sie in ihrer Amtsausübung nicht neutral agieren könnte. Das aber sei eine nicht belegte Behauptung.
Im US-Bundesstaat Texas ist am Mittwochabend (Ortszeit) ein Sexualmörder nach 20 Jahren in der Todeszelle hingerichtet worden. Der 48-jährige Larry Ray Swearingen bestand bis zuletzt auf seiner Unschuld. Er hoffe, sein Fall werde helfen, die Todesstrafe abzuschaffen, sagte er kurz vor seiner Hinrichtung mit der Giftspritze im Staatsgefängnis von Huntsville. Der Oberste Gerichtshof der USA hatte seine letzte Berufung am Mittwoch endgültig abgewiesen.
Als „wichtiges Zeichen gegen Hass, Gewalt und Terror“ hat die Deutsche Bischofskonferenz den heutigen ersten internationalen Gedenktag für Opfer religionsfeindlicher Gewalt bezeichnet. „Er ruft ins Gedächtnis: Jede Form von Gewalt, Verfolgung oder Beeinträchtigung aus Gründen der Religion ist zu verurteilen und muss mit aller Kraft unterbunden werden“, erklärte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick am Mittwoch in Bonn.
Donald Trumps Attacke auf jüdische Wähler, die ihre Stimme für Demokraten abgeben, hat in den USA heftige Reaktionen ausgelöst. Juden, die demokratisch wählten, hätten entweder einen „Mangel an Wissen“ oder sie zeigten „große Illoyalität“, sagte er am Dienstag (Ortszeit) im Weißen Haus vor Journalisten.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat die Kirchen dazu aufgerufen, sich stärker für den Klimaschutz zu engagieren. „Das Thema Umweltschutz ist ein zutiefst christliches, bei dem es auch auf die Stimmen der Kirchen ankommt“, sagte der bekennende Katholik am Dienstagabend in Lübeck. Zugleich forderte er auch mehr Anstrengungen von der Politik auf diesem Feld.
Der Vatikan hat das Berufungsurteil gegen den australischen Kardinal George Pell anerkannt. Gleichzeitig erinnere man daran, dass Pell sich während des gesamten bisherigen Verfahrens für unschuldig erklärt habe, heißt es in einer am Mittwochmorgen verbreiteten Erklärung des vatikanischen Pressesprechers Matteo Bruni. Auch habe der Kardinal weiterhin das Recht, beim Obersten Gericht Australiens in Berufung zu gehen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Dienstag im südbayerischen Lindau die Weltversammlung von „Religions for Peace“ (RfP) eröffnet. Dabei handelt es sich um die nach eigenen Angaben größte internationale Allianz religiöser Gemeinschaften. „Wir mögen unterschiedlich sein in unserem Glauben. Aber einen muss uns die gemeinsame Haltung: Religion darf niemals Rechtfertigung von Hass und Gewalt sein“, sagte Steinmeier zum Start der viertägigen Konferenz.
Die Kritik am sogenannten Geordnete-Rückkehr-Gesetz reißt nicht ab. Die Regelung zur Erleichterung von Abschiebungen tritt an diesem Mittwoch in Kraft. Die Diakonie Deutschland beklagte am Dienstag vor allem, dass Flüchtlinge, die in einem anderen EU-Mitgliedsstaat Schutz gefunden haben, künftig keine Sozialleistungen in Deutschland mehr erhalten sollen. Kritik kam auch von Pro Asyl und der Linkspartei.
Verschiedene Palästinensergruppen im Gazastreifen haben vor einem möglichen Gewaltausbruch in dem abgeriegelten Landstrich gewarnt. Gaza sei "ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch", heißt es laut israelischen Medienberichten in einer gemeinsamen Stellungnahme von Montag. Israel wird darin vorgeworfen, mit dem Feuer zu spielen.
Die evangelische Kirche hat zurückhaltend auf den Vorschlag der sachsen-anhaltischen Links-Fraktion reagiert, mit einer Ablösesumme von 700 Millionen Euro die jährlichen Zahlungen des Landes an die Kirchen zu beenden. Die Kirche wolle sich Gesprächen über eine Ablösung der Staatsleistungen nicht verweigern, sagte der landespolitische Beauftragte der evangelischen Kirchen in Sachsen-Anhalt, Albrecht Steinhäuser, am Montag der Katholischen-Nachrichten Agentur in Magdeburg.
Zum 30. Jahrestag der Grenzöffnung in Ungarn hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das sogenannte Paneuropäische Picknick im ungarischen Sopron als Weltereignis bezeichnet. Die ungarischen Grenzschützer hätten die DDR-Bürger damals ohne zu schießen ziehen lassen, sagte Merkel am Montag in Sopron. Sie äußerte sich bei einem ökumenischen Gottesdienst in der Evangelisch-Lutherischen Kirche der Stadt. Auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban nahm daran teil.
Die 27 katholischen Bistümer in Deutschland haben ihrem Dachverband eine neue Struktur gegeben. Die von den Diözesanbischöfen einstimmig verabschiedete Verfassungsreform tritt zum 1. November in Kraft, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Freitag in Bonn mitteilte. Ziel sei eine bessere Zusammenarbeit, hieß es. Durch die Neuaufstellung des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) könnten die Bistümer stärker zusammenrücken, sagte der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke, der bei dem Projekt federführend war.
Die Uno-Flüchtlingshilfe hat den Einsatz von Helfern weltweit gewürdigt. „Sie setzen sich für Betroffene ein, um ihnen eine neue Perspektive für ein selbstbestimmtes und freies Leben zu geben - und riskieren dabei oft ihr eigenes Leben“, teilte die Organisation am Sonntag in Bonn mit. Anlass war der Welttag der Humanitären Hilfe am heutigen Montag.
Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" unterstützt mit einer Nothilfe von 100.000 Euro stark unterernährte Kleinkinder und deren Mütter in Somalia. In der Region Gedo im Südwesten des Landes seien mehr als 200.000 Kinder unter fünf Jahren akut unterernährt, teilte das Kindermissionswerk am Freitag in Aachen mit.
In der Nacht zu Freitag haben vier weitere Migranten an Bord der "Open Arms" das Schiff verlassen können. Wie die Besatzung per Twitter mitteilte, mussten drei Menschen aus gesundheitlichen Gründen in Lampedusa an Land gebracht werden; ein Angehöriger durfte sie begleiten.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat sich mit Mitgliedern der Protestbewegung Maria 2.0 getroffen. Das teilte das Bistum am Donnerstag mit. Bei dem 90-minütigen Treffen am Mittwochnachmittag im Bischofshaus habe Kohlgraf deutlich gemacht, dass ihm an einer Fortsetzung des Dialoges gelegen sei.
Der Linzer Moraltheologe Michael Rosenberger fordert einen geringeren Fleischkonsum in Deutschland. "Im Endeffekt müssten wir dahin kommen, etwa nur ein Viertel der Fleischmenge zu essen, die wir momentan zu uns nehmen", sagte er am Mittwoch dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de. Dann könne eine "richtig gute Tierhaltung" garantiert werden. Massentierhaltung verursache Umweltschäden.
Im Kongo sind wegen der Ebola-Krise im Osten des Landes Tausende Kinder auf sich allein gestellt. Nach Angaben des Hilfswerks Unicef wurden seit Ausbruch der Epidemie in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri vor einem Jahr 1.380 Waisenkinder registriert.
Das höchste Entscheidungsgremium der gesetzlichen Krankenversicherung hat einem Medienbericht zufolge einen für diesen Donnerstag geplanten Beschluss darüber verschoben, ob der Bluttest auf Trisomie künftig von den Kassen bezahlt werden soll.
Bayerns früherer CSU-Ministerpräsident Edmund Stoiber (77) hat Unverständnis zum Umgang der Kirchen mit dem Kreuzerlass geäußert. Die Kirchen hätten einen "unnötigen Konflikt mit der Staatsregierung gegen die Aufhängung von Kreuzen in Behörden vom Zaun gebrochen", sagte Stoiber der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost". "Kardinal Marx hat Markus Söder sogar eine Spaltung der Gesellschaft vorgeworfen! Diese harte Tonart kann ich bis heute nicht nachvollziehen." Damals hätten auch hohe Kirchenvertreter wie der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und Kardinal Gerhard Ludwig Müller widersprochen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will Geschäfte auf Kosten von Patienten, die künstlich beatmet werden müssen, unterbinden und die Versorgung der Betroffenen verbessern. Das sieht ein Gesetzentwurf von Spahn vor, der dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt. Darin heißt es, insbesondere bei der ambulanten Versorgung von Beatmungspatienten müsse von einer Fehlversorgung ausgegangen werden. Zudem bestünden Fehlanreize und Missbrauchsmöglichkeiten. Das verursache hohe Kosten für die Versichertengemeinschaft und Einbußen bei der Lebensqualität der Betroffenen.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel, hat die Weimarer Reichsverfassung als "Juwel der Religionsfreiheit" gewürdigt. Teile würden noch heute gelten. "Wir müssen die Trennung von Staat und Religion im Geist der Kooperation weiterentwickeln", forderte Grübel anlässlich des Inkrafttretens der Verfassung vor 100 Jahren am 14. August 1919.
Im ersten Halbjahr 2019 sind 11.496 Menschen aus Deutschland abgeschoben worden. Das waren etwas weniger als im Vorjahreszeitraum (12.261), wie die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion mitteilt. Die wichtigsten Zielländer waren demnach Italien, Albanien, Serbien, Georgien und Frankreich. Besonders häufig waren Albaner, Serben, Russen, Georgier und Nigerianer betroffen.
Die geplante Trennung von Männern und Frauen bei einem Konzert in einem öffentlichen Park in der nordisraelischen Stadt Afula ist nicht rechtmäßig. Zu diesem Urteil kam laut israelischen Medienberichten das Bezirksgericht Nazareth am Sonntagabend.
Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, ständig auf die Begegnung mit Christus vorbereitet zu sein. Solche Wachsamkeit gehöre zum Leben dazu, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag auf dem Petersplatz. Es verbiete sich für Christen, irgendwo bequem Wurzeln zu schlagen und sich sicher einzurichten.
Japans katholische Bischöfe erneuern zum 74. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki ihren Aufruf zu einer atomwaffenfreien Welt. Sie setzten besondere Hoffnung auf Friedensbotschaften von Papst Franziskus bei seinem im November bevorstehenden Japan-Besuch, berichtete der asiatische katholische Pressedienst Ucanews.
Ein Umdenken durch ein größeres Miteinander und einen täglichen Aufstand der Anständigen fordern Raed Saleh, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, und Yehuda Teichtal, der Gemeinderabbiner der jüdischen Gemeinde zu Berlin. Denn gegenwärtig komme es in Deutschland "täglich zu Angriffen auf Menschen, weil sie als anders wahrgenommen werden", schreiben sie in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Der ghanaische Kurienkardinal Peter Turkson hält sich derzeit im Osten der Demokratischen Republik Kongo auf. Er will dort den kirchlichen Beitrag im Kampf gegen die Ebola-Epidemie unterstützen. Wie das kongolesische Portal "Actualite.cd" berichtet, traf Turkson dazu am Mittwoch unter anderem mit dem Gouverneur der Provinz Nord-Kivu, Carly Nzanzu Kasivita, zusammen.
Nach fünfwöchiger Sommerpause hat Papst Franziskus am Mittwoch seine wöchentlichen Generalaudienzen wieder aufgenommen. Dabei setzte er vor gut 6.000 Pilgern in der vatikanischen Audienzhalle seine Auslegung der Apostelgeschichte aus dem Neuen Testament fort. Die Art und Weise, wie die Apostel jenen Menschen begegnet seien, die damals missachtet und ausgeschlossen gewesen seien, müsse auch der Kirche heute als Vorbild dienen, so der Papst.