Die hessische Europa-Ministerin Lucia Puttrich (CDU) fordert eine neue europäische Strategie "im Umgang mit dem politischen Islam". In einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montag) weist sie als Vorbild für eine solche Strategie auf die "Kampfansage" des französischen Präsidenten Emmanuel Macron als "wegweisenden Schritt" hin, den es zu unterstützen gelte.
Nigerias Regierung führt einen „Krieg gegen Kirchen“ – sagt zumindest die „Christian Association of Nigeria“ (CAN), die Dachorganisation christlicher Kirchen im Land. Grund für den Streit ist ein Gesetz, das der Regierung Kontrolle über die Führung religiöser Einrichtungen gibt. Theoretisch könnte die Kirchenleitung demnach mit Muslimen oder Vertretern anderer Religionen besetzt werden.
Nach der Deutschen Islamkonferenz (DIK) sorgt die Ausbildung von Imamen in Deutschland weiter für Kontroversen. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, begrüßte eine Ausbildung hierzulande als integrationsförderlich. Dem stimmte auch der Islam-Experte Ahmad Mansour zu, beklagte aber zugleich schwere Mängel. Der islamkritische Publizist Hamed Abdel-Samad erklärte hingegen aus Protest seinen Austritt aus dem Dialogforum zwischen Muslimen und Staat.
Dresden, Paris, Nizza, Wien: Nach einer Phase relativer Ruhe ziehen islamistische Terroristen wieder eine blutige Spur durch Europa. „Diese bestialischen Morde werfen unweigerlich die Frage nach dem Verhältnis des Islams zur Gewalt neu auf“, sagt Mouhanad Khorchide, Islamwissenschaftler und Religionspädagoge an der Uni Münster, im Gespräch mit unserer Zeitung.
Nach dem tödlichen Anschlag in Wien mehren sich Forderungen nach einem konsequenten staatlichen Vorgehen gegen Islamisten. Zugleich wird dazu gemahnt, europäische Werte und die Freiheit hochzuhalten und auch einen weiteren Austausch mit liberalen Muslimen zu pflegen. Experten rechnen derweil mit weiteren Taten in Europa.
Nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt steht für die Ermittler ein islamistischer Hintergrund fest. Ein am Montagabend von der Polizei getöteter Täter sei Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" gewesen, sagte Österreichs Innenminister Karl Nehammer am Dienstag. Demnach gibt es bisher vier Todesopfer, zwei Männer und zwei Frauen. 18 weitere Menschen wurden teils schwer verletzt. "Wir gehen derzeit davon aus, dass es mehrere Täter gegeben hat", sagte Nehammer. Derzeit liefen weitere Ermittlungen.
Spitzenvertreter aus Politik und Religion in Deutschland haben sich entsetzt über das Attentat in der französischen Basilika Notre-Dame in Nizza geäußert. Deutschland stehe im Kampf "gegen alle radikale Extremisten und Islamisten fest an der Seite Frankreichs", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich "tief erschüttert". Der Vatikan teilte mit, Papst Franziskus bete für die Opfer und ihre Angehörigen und darum, dass wir "uns wieder als Brüder und Schwestern und nicht als Feinde betrachten".
Ex-Bundespräsident Christian Wulff hat sich hinter Forderungen für einen muslimischen Seelsorger in der Bundeswehr gestellt. In den Streitkräften dienten etwa 5.000 muslimische Soldatinnen und Soldaten, sagt Wulff der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" (Donnerstag). "Es ist doch eine große Geste, dass auch diese 5.000 Soldatinnen und Soldaten bereit sind, ihr Leben zu riskieren für unsere Freiheit und unsere Werte. Hier könne die Politik ein Zeichen setzen, dass man Muslime als gleichberechtigt anerkenne.
Ein Muslim, der aus religiösen Gründen Frauen nicht die Hand gibt, erhält nicht die deutsche Staatsbürgerschaft. Dies hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) entschieden. Wer aufgrund einer "fundamentalistischen Kultur- und Wertevorstellung" einen Händedruck ablehne, weil er Frauen als "eine dem Mann drohende Gefahr sexueller Versuchung beziehungsweise unmoralischen Handelns" sehe, lehne damit eine "Einordnung in die deutschen Lebensverhältnisse ab", erklärten die Richter in der in Mannheim veröffentlichten Entscheidung.
Wird der Kaukasus das neue Syrien? Zumindest nimmt der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt um die Exklave Bergkarabach Züge eines Religionskriegs an: Christliche Armenier stehen muslimischen Aserbaidschanern gegenüber. Russland unterstützt Armenien, die Türkei schickt islamistische Milizen.
Der ägyptische Großimam Ahmad al-Tayyeb hat die Enzyklika "Fratelli tutti" von Papst Franziskus als Weckruf an das menschliche Gewissen gewürdigt. "Sie offenbart eine globale Realität, deren Positionen und Entscheidungen instabil sind. Es sind die verletzlichen und an den Rand gedrängten Menschen, die den Preis dafür zahlen", schrieb der Großscheich der Kairoer Al-Azhar-Universität auf Twitter.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, rät dazu, gemeinsame Gebete auszusetzen oder nur unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln durchzuführen. Dies gelte für "Gemeinschaftsgebete, mindestens aber die Freitagsgebete, und Festgebete", schreibt Mazyek in einem Gastbeitrag für das Magazin "Politik & Kultur" des Deutschen Kulturrats (Oktoberausgabe).
Nach dem jüngsten Urteil des Bundesarbeitsgerichts zum Kopftuch fordert der CDU-Politiker Volker Kauder bekennende Christen unter Beamten auf, im Dienst offen ein Kreuz zu tragen. Wenn die Richter der Ansicht seien, dass religiöse Symbole bei Tätigkeiten im Auftrag des Staates getragen werden dürften, dann sollten christliche Lehrer, Richter oder Staatsanwälte "ihre Zurückhaltung abbauen" und im Dienst das Symbol ihrer Religion zeigen, sagte der frühere Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion dem Kölner Internetportal domradio.de
Das Land Berlin hat keine Bestätigung des Bundesarbeitsgerichts für sein Neutralitätsgesetz erhalten. Das höchste deutsche Arbeitsgericht wies am Donnerstag in Erfurt eine Revisionsklage des Landes gegen ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg von 2018 ab, das einer abgelehnten muslimischen Lehramtskandidatin mit Kopftuch eine Entschädigung in Höhe von 5.160 Euro zuerkannt hatte.
Rund einen Monat nach der Umwandlung der Hagia Sophia ist eine weitere Museumskirche in Istanbul nun wieder eine Moschee. Wie das Portal "Orthodox Times" am Freitag berichtete, ordnete der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan an, die Chora-Kirche aus byzantinischer Zeit wieder für das islamische Gebet zu öffnen.
Die christlichen Mosaike und Fresken in der Istanbuler Hagia Sophia werden entgegen Zusagen der türkischen Regierung offenbar weiter verhängt. Das berichtet der vatikanische Pressedienst Asianews unter Berufung auf Informationen der Zeitung "BirGün". Demnach sind die Kunstwerke aus dem 9. und 10. Jahrhundert derzeit permanent hinter weißen Leinentüchern verborgen.
Der 1. FC Köln begrüßt die Kündigung eines Vereinsmitglieds, das sich an einem Moschee-Symbol auf dem aktuellen Vereinstrikot stört. "Diese Kündigung bestätigen wir gern", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Tweet des Vereins. Auf dem Trikot ist die Skyline Kölns mit Dom und Rhein sowie einer Moschee abgebildet.
Auch die katholische Kirche hat sich in der Debatte über das Religionsprojekt im Auswärtigen Amt zu Wort gemeldet. Es müsse weitergeführt werden "für die Außenpolitik und den Frieden", twitterte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick. Es habe gut begonnen und dürfe wegen einer umstrittenen Ernennung nicht in Frage gestellt werden, betonte Schick.
Wegen der Corona-Pandemie können Asiens Muslime das Opferfest an diesem Freitag nur mit großen Einschränkungen begehen. Zu dem Eid-al-Adha genannten Fest erinnern Muslime weltweit an die Bereitschaft des Stammvaters Abrahams, Gottes Gebot zu gehorchen und ihm seinen einzigen Sohn zu opfern. Die Feiern, die in diesem Jahr auf den 31. Juli fallen, gehören zu den wichtigsten im Islam.
Die Hagia Sophia in Istanbul ist nun offiziell wieder eine Moschee. Gemeinsam mit Hunderten Gläubigen vollzog der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittag in dem historischen Bauwerk über dem Bosporus das erste Freitagsgebet seit 86 Jahren. Zur Eröffnung der Umwidmungs-Zeremonie rezitierte der Staatschef die Eröffnungssure des Koran. Die Gläubigen in dem Gotteshaus sowie Tausende Gebetsteilnehmer, die das Geschehen vor Videowänden rund um die Hagia Sophia verfolgten, reagierten mit "Allahu Akbar"-Rufen.
Die Hagia Sophia in Istanbul wird an diesem Freitag offiziell wieder zu einer Moschee. Im Beisein des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan wollen rund 2.000 Menschen dort das islamische Freitagsgebet vollziehen. Die Kritik reißt auch am Tag des ersten Freitagsgebets nicht ab. "Das ist ein symbolischer Akt, der an Dramatik kaum zu überbieten ist", sagte etwa der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber.
Zum ersten Freitagsgebet in der Hagia Sophia ist Papst Franziskus entgegen verschiedenen Medienberichten nicht eingeladen. Über ein derartiges Angebot zur Teilnahme lägen keine Informationen aus Ankara vor, erklärte die türkische Botschaft beim Heiligen Stuhl am Mittwoch auf Anfrage in Rom. "Es gibt keine offizielle Einladung", erklärte eine Sprecherin wörtlich. Zu der Frage, ob generell die Anwesenheit von Vertretern nichtmuslimischer Religionen erwünscht sei, wollte die Botschaft keinen Kommentar abgeben.
Die geplante Umwandlung der Hagia Sophia in Istanbul vom Museum in eine Moschee stößt international weiter auf Kritik. Nach dem Willen des türkischen Präsidenten Recep Tayyib Erdogan soll bereits am 24. Juli erstmals ein Freitagsgebet in stattfinden. Der Schritt der türkischen Regierung entferne das Land von Europa und sei "ein Schlag gegen die orthodoxe Kirche und den interreligiösen Dialog", erklärte der Generalsekretär der EU-Bischofskommission (COMECE), Manuel Barrios Prieto, in Brüssel.
Die geplante Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee hat international Kritik insbesondere bei Religionsvertretern ausgelöst. Überraschend äußerte sich auch Papst Franziskus zu der umstrittenen Entscheidung der Türkei. Wenn er an das Wahrzeichen in Istanbul denke, empfinde er "großen Schmerz", sagte er am Sonntag nach dem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz und wich damit spontan vom Redemanuskript ab.
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat sich kategorisch gegen eine Nutzung der Hagia Sophia in Istanbul als Moschee ausgesprochen. "Jeder Versuch, das tausendjährige geistige Erbe der Kirche von Konstantinopel zu entwürdigen oder zu verletzen, wurde und wird vom russischen Volk - sowohl früher als auch jetzt - mit Bitterkeit und Empörung wahrgenommen", betonte das Kirchenoberhaupt. Eine Bedrohung der Hagia Sophia stelle eine "Bedrohung für die gesamte christliche Zivilisation dar, also für unsere Spiritualität und Geschichte".
Das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei entscheidet laut türkischen Medienberichten erst innerhalb der kommenden zwei Wochen darüber, ob die Hagia Sophia in Istanbul wieder zu einer Moschee wird. Zunächst hatte es geheißen, ein Urteil könnte bereits am gestrigen Donnerstag fallen. Im Vorfeld gab es internationale Proteste gegen das Vorhaben, den weltberühmten Sakralbau am Bosporus, bisher ein Museum, wieder in eine Moschee umzuwandeln.
Der Erzpriester der griechisch-orthodoxen Metropolie in Deutschland, Constantin Miron, befürchtet eine Umwandlung der Istanbuler Hagia Sophia in eine Moschee. Die Erfahrung habe gezeigt, dass die türkische Justiz unter Präsident Recep Tayyip Erdogan nicht mehr unabhängig sei. "Bei so einer emotionalen, populistisch aufgeladenen Frage könnte der Druck zu groß sein und die Moschee-Bewegung Grünes Licht bekommen." Das Oberste Verwaltungsgericht der Türkei entscheidet am Donnerstag darüber, ob der Kirchenbau wieder als Moschee genutzt werden darf.
Zum Auftakt des muslimischen Fastenmonats Ramadan hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz zu Solidarität unter den Religionen aufgerufen. In seiner am Donnerstag veröffentlichten Grußbotschaft an die Muslime in Deutschland mahnte Bischof Georg Bätzing an, gemeinsam gegen Extremismus und Rassismus vorzugehen.
Das Kopftuchverbot für Rechtsreferendarinnen in Hessen stimmt nach einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts mit dem Grundgesetz überein. Wegen der weltanschaulich-religiösen Neutralität des Staates kann der Gesetzgeber das Tragen von Kopftüchern untersagen, wie aus dem Beschluss des Zweiten Senats hervorgeht.
Mit Bestürzung hat Papst Franziskus auf die „schreckliche Gewalttat“ in Hanau reagiert. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin übermittelte am Freitag ein Telegramm des Kirchenoberhaupts an den Fuldaer Bischof Michael Gerber. Darin bringt der Papst seine Anteilnahme an der Trauer der Hinterbliebenen zum Ausdruck. Unterdessen sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) seine Teilnahme an allen Fastnachts-Veranstaltungen ab, unter anderem in Mainz und Kassel.
Vertreter der Kirchen und anderer Religionsgemeinschaften haben erschüttert und fassungslos auf die Gewalttat von Hanau reagiert. Zugleich forderten sie einen entschiedeneren Kampf gegen Hass und Rassismus. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, kritisierte „eine Tendenz zu einem ausgrenzenden und aggressiven Nationalismus und Rassismus“, der aus christlicher Perspektive durch nichts zu rechtfertigen sei.
Vertreter der beiden großen Kirchen und von Religionsgemeinschaften haben erschüttert auf die Gewalttat von Hanau reagiert. Der Fuldaer Bischof Michael Gerber, zu dessen Bistum Hanau gehört, erklärte am Donnerstag: „Was wir aktuell an Informationen bezüglich der Hintergründe dieser Tat erfahren, verstört uns zutiefst.“ In einem Brief an den Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) schrieb Gerber, für die Stadtgesellschaft Hanaus bedeute dieses Verbrechen eine tiefe Zäsur.
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch will den Dialog mit anderen Religionen intensivieren. Dazu berief er eine neue Experten-Kommission, wie das Erzbistum am Dienstag bekanntgab. Sie vertreten die Bildungseinrichtungen, die diözesanen Räte und das für politische Kontakte zuständige Katholische Büro Berlin-Brandenburg. Bei der konstituierenden Sitzung beschloss die Kommission als Schwerpunkte den christlich-jüdischen und den christlich-muslimischen Dialog.
Papst Franziskus hat den Geschäftsführer der Christlich-Islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle (Cibedo), Timo Güzelmansur, zum Berater der Päpstlichen Kommission für religiöse Beziehungen zu den Muslimen ernannt. Das teilte die Cibedo, eine Einrichtung der Deutschen Bischofskonferenz, am Freitag in Frankfurt mit. Die Kommission für religiöse Beziehungen zu den Muslimen ist dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog angegliedert. Ihre Aufgabe ist es, den Dialog zwischen der Kirche und Muslimen weltweit zu fördern und zu bewerten.
Der Wehrbeauftragte der Bundeswehr, Hans-Peter Bartels (SPD), hat sich in seinem Jahresbericht 2019 für eine zeitige Bestellung eines ersten Militärrabbiners und Militärimams bei der Bundeswehr ausgesprochen. Dabei gehe es nicht darum, schnell einen konkreten Bedarf zu decken, sondern auch darum, ein Zeichen zu setzen, erläutert Bartels in seinem am Dienstag in Berlin vorgestellten Bericht. Schätzungen zufolge gibt es demnach etwa 3.000 muslimische und 300 jüdische Soldaten.
Papst Franziskus wird möglicherweise im September dieses Jahres Indonesien sowie die Nachbarländer Osttimor und Papua-Neuguinea besuchen. Das berichteten am Montag die "Jakarta Post" und das Nachrichtenportal der katholischen Bischofskonferenz der Philippinen. Die Medien berufen sich auf eine entsprechende Ankündigung von Yahya Cholil Staquf, Generalsekretär der Nadhlatul Ulama (NU), mit rund 50 Millionen Mitgliedern die größte muslimische Organisation in Indonesien.
Die Moscheegründerin und Rechtsanwältin Seyran Ateş (56) hat am Dienstag die Berliner Urania-Medaille erhalten. Der Urania-Bildungsverein würdigte damit deren Verdienste um Menschenrechte, Frauenrechte und Religionsfreiheit. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) würdigte Ateş in ihrer Laudatio als „starke, bewundernswerte Frau mit klarem Kompass“. Sie kämpfe „gegen ein Verständnis von Religionsfreiheit, das auf Kosten der Freiheitsrechte von Frauen und Mädchen geht“.
Der Antisemitismus in der arabischen Welt fiel nicht vom Himmel, sondern kam aus Berlin. So lautet verkürzt die umstrittene These des deutschen Politikwissenschaftlers Matthias Küntzel. 1937 exportierte demnach die Nazi-Broschüre „Islam und Judentum“ eine neue Form von Judenhass. Erstmals sei so die Idee eines zu bekämpfenden „Weltjudentums“ in der muslimischen Welt gestreut worden.
Die Bundesregierung will eine Deutsch-Pflicht für ausländische "Religionsbedienstete" wie Imame einführen. Das bestätigte am Mittwoch ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Das Bundeskabinett brachte einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg.
Das US-Repräsentantenhaus hat die Ermordung von mehr als 1,5 Millionen Armeniern im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs offiziell als Völkermord eingestuft. Mit großer Mehrheit stimmten 405 Abgeordnete am Dienstag (Ortszeit) für die entsprechende Resolution, 11 dagegen. Die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, begrüßte die Entscheidung. Eine überwältigende überparteiliche Mehrheit habe damit dafür gesorgt, dass die Wahrheit für immer in das Kongressprotokoll aufgenommen werde, twitterte sie.
Die deutschen katholischen Bischöfe kritisieren offizielle Gebetsaufrufe für den Sieg der türkischen Armee im Nordsyrien-Konflikt. „Mit großem Befremden müssen wir erleben, dass in deutschen Moscheegemeinden Gott für einen Krieg in Anspruch genommen wird“, sagte der Limburger Bischof Georg Bätzing am Freitag in Bonn. Er ist in der Deutschen Bischofskonferenz für den Dialog zwischen den Religionen zuständig und äußerte die Sorge, dass der Krieg „die Menschen in Syrien in einen neuen Abgrund von Hass und Gewalt stürzt“ und die IS-Terrormiliz wiederbeleben könnte.
Anderthalb Jahre lang war der indische Salesianerpater Tom Uzhunnalil Gefangener einer islamistischen Terrormiliz im Jemen, die dem „Islamischen Staat“ nahestehen soll. Dann wurde er freigelassen. Im Interview spricht er über die schwere Zeit und was ihm in Geiselhaft geholfen hat.
Immer wieder segneten Geistliche in der Geschichte Waffen für den Krieg und beteten für den Sieg. Alles Geschichte? Nein, findet Thorsten Fels.
Laut einem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeigers“ beten Moscheegemeinden der Türkisch-Islamischen Union Ditib in Deutschland für einen Sieg der türkischen Armee nach dem Einmarsch in Syrien. „O Allah, führe unsere glorreiche Armee zum Sieg“, zitiert die Zeitung unter anderem aus einem von einer Ditib-Moscheegemeinde in Herne auf Facebook veröffentlichten Tondokument. Dieses beziehe sich auf die 48. Sure des Korans, die sogenannte Fetih- oder Sieges-Sure.
Vertreter des Islam in Niedersachsen kritisieren das von der Landesregierung geplante Gesetz, das unter anderem Richtern das Tragen von religiösen Symbolen bei Verhandlungen verbieten soll. Es diskriminiere Personen, „die aus religiösen Gründen ein bestimmtes Kleidungsstück wie die Kippa oder das Kopftuch tragen“, sagte der Vorsitzende des Landesverbands der Muslime (Schura), Recep Bilgen, in Hannover. Ihnen werde unterstellt, dass sie in ihrer Amtsausübung nicht neutral agieren könnte. Das aber sei eine nicht belegte Behauptung.
Verschiedene Palästinensergruppen im Gazastreifen haben vor einem möglichen Gewaltausbruch in dem abgeriegelten Landstrich gewarnt. Gaza sei "ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch", heißt es laut israelischen Medienberichten in einer gemeinsamen Stellungnahme von Montag. Israel wird darin vorgeworfen, mit dem Feuer zu spielen.
Baden-Württemberg hat am Dienstag ein in dieser Form bundesweit einmaliges Modell für islamischen Religionsunterricht sunnitischer Prägung beschlossen. Dafür soll zum 1. August eine Stiftung öffentlichen Rechts errichtet werden, die ab dem Schuljahr 2019/20 den Unterricht verantworten und organisieren soll, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach der Kabinettssitzung am Dienstag vor Journalisten in Stuttgart erläuterte.
Papst Franziskus fordert mehr jüdische und islamische Elemente im katholischen Theologiestudium. Studierende müssten zum Dialog mit den anderen Religionen erzogen werden, um eine Gesellschaft aufbauen zu können, die Verschiedenheit wertschätze, sagte er am Freitag in Neapel. Namentlich in den Muslimen gelte es, „Partner für den Aufbau eines friedlichen Zusammenlebens“ zu sehen. Allgemein mahnte Franziskus zu einer „Theologie der Offenheit und des Dialogs“. er sprach bei einer Tagung der Päpstlichen Theologischen Fakultät für Süditalien.
Die meisten Vertreter muslimischer Verbände werden nicht müde zu betonen, der Islam sei eine Religion des Friedens. Terror, Hass und Hetze seien keine Erscheinungsformen des „wahren“ islamischen Glaubens. Was aber lehrt der Islam wirklich, in Schulen und im Gottesdienst? Der deutsche Fernsehjournalist Constantin Schreiber hat nachgeforscht – und Erschreckendes aufgedeckt.
Der chaldäische Patriarch Kardinal Louis Raphael Sako und die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi haben bei einer internationalen Tagung in Österreich tiefgreifende Reformen des Islam eingefordert. Der Islam braucht nach den Worten Sakos dringend ein „religiöses Update“ für mehr Toleranz. Viele Muslime benötigten einen Mentalitätswandel, damit sie Angehörige anderer Religionen nicht länger als zweitrangig behandeln, sagte er bei einer internationalen Tagung im Stift Heiligenkreuz.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat ihre Zusage zur Einführung einer jüdischen Militärseelsorge bekräftigt. Sie sollten die lange Tradition von Rabbinern in den deutschen Streitkräften wieder aufnehmen, sagte die Ministerin am Mittwoch in Berlin beim Auftakt einer Konferenz zum Thema „Militärrabbiner in der Bundeswehr“. Am Dienstag hatte von der Leyen die Einführung bekannt gegeben. Gleich nach der Konferenz werde sie die Gespräche mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland über den Abschluss eines Staatsvertrags aufnehmen, kündigte die Ministerin an.
Papst Franziskus hat zum Zusammenhalt der verschiedenen Religionen aufgerufen. „Es gibt viele Religionen, einige entstehen aus der Kultur, aber immer schauen sie gen Himmel, auf Gott. Aber das, was Gott will, ist Brüderlichkeit unter uns“, sagte er am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Dies gelte besonders für Muslime, „unsere Geschwister, Söhne Abrahams, wie wir“, erklärte der Papst.
Papst Franziskus hat am Wochenende in Marokko für Brüderlichkeit zwischen Christen und Muslimen geworben und zum gemeinsamen Einsatz gegen Fanatismus und Fundamentalismus gemahnt. Für Migranten verlangte er während des zweitägigen Besuchs in Rabat mehr legale Einwanderungswege und eine großzügige Aufnahme. Gemeinsam mit Marokkos König Mohammed VI. unterzeichnete er einen Appell für den Erhalt des besonderen Status Jerusalems als Heilige Stadt für Juden, Christen und Muslime.
Der Islamunterricht an bayerischen Schulen wird fortgeführt. Das Kabinett in dem Bundesland beschloss am Dienstag in München die Verlängerung eines Modellversuchs um zwei Jahre. Damit soll nach den Worten von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) die Überleitung in ein Wahlpflichtfach vorbereitet werden. Für diese Form sei ein Gesetzgebungsverfahren nötig, hieß es. Die Vorbereitungen und die Klärung noch offener verfassungsrechtlicher Fragen nähmen einige Zeit in Anspruch.
In Jordanien feiern zum zweiten Mal Christen und Muslime gemeinsam das Fest Mariä Verkündigung. Die Feier des gestrigen katholischen Hochfests, die am Mittwoch in einem Kulturzentrum in der jordanischen Hauptstadt Amman stattfindet, steht unter der Schirmherrschaft des jordanischen Ministerpräsidenten Omar Al-Razzaz, wie das katholische Medienzentrum (CCSM) in Amman am Dienstag mitteilte.
Neuseeland hat der Opfer des Anschlags von Christchurch gedacht. Um 13.32 Uhr Ortszeit schwieg das Land zu Ehren der 50 Menschen, die eine Woche zuvor von einem australischen Rechtsterroristen in zwei Moscheen in Christchurch erschossen worden waren. Die Regierung von Premierministerin Jacinda Ardern hatte den Freitag zum „Tag der Reflexion“ über die Ereignisse und die Folgen des Terroranschlags erklärt. In allen Teilen Neuseelands fanden Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des Terroranschlags statt; Moscheen luden zum Besuch ein.
Neuseeland verbietet mit sofortiger Wirkung Sturmgewehre, halbautomatische Waffen, Zurüstteile sowie Munitionsmagazine für solche Waffen. „Der 15. März hat unsere Geschichte für immer verändert. Jetzt verändern sich auch unsere Gesetze“, erklärte Premierministerin Jacinda Ardern in einer am Donnerstag auf der Regierungswebseite veröffentlichten Erklärung. Am 15. März hatte ein australischer Rechtsextremist bei einem Anschlag mit halbautomatischen Waffen auf zwei Moscheen in Christchurch 50 Menschen erschossen.
Papst Franziskus hat die Anschläge auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch als "sinnlose Gewaltakte" verurteilt. Er bete für die Verletzten und Hinterbliebenen und empfehle die Verstorbenen der "liebenden Gnade Gottes" an, hieß es in einem am Freitag vom Vatikan veröffentlichten Telegramm.
Mit einer dreitägigen Gedenkfeier erinnern Christen und Muslime in Ägypten von Freitag bis Sonntag an den Besuch des heiligen Franz von Assisi bei Sultan Al-Kamil Muhammad al-Malik vor 800 Jahren. Am Freitagmittag findet die zentrale Gedenkveranstaltung in der Hafenstadt Damiette im Nildelta statt. Dort waren Franziskus und der Sultan damals zusammengetroffen.
Der Rektor des Berliner Canisius-Kollegs, Pater Tobias Zimmermann, hat die Einstellung einer Kopftuch tragenden muslimischen Lehrerin in dem Jesuitengymnasium verteidigt. "Religiöse Symbole gehören in die Schule", sagte Zimmermann. Es diene der Persönlichkeitsentwicklung von Schülern, wenn sie sich an den religiösen Positionen ihrer Lehrkräfte reiben könnten.
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