Das US-Gesundheitsministerium hat die Einführung der sogenannten Gewissensklausel für Mitarbeiter im Gesundheitswesen verschoben. Das von US-Präsident Donald Trump Anfang Mai angekündigte Regelwerk soll es unter anderem Klinikpersonal ermöglichen, aus moralischen oder religiösen Gründen die Mitwirkung an bestimmten medizinischen Eingriffen wie etwa Abtreibungen zu verweigern.
Bertram Meier ist Diözesanadministrator des Bistums Augsburg. Das Domkapitel wählte den 58-jährigen Domdekan am Montag in dieses Amt, wie die Diözese am selben Tag mitteilte. Der Prälat leitet demnach von nun an das Bistum Augsburg bis zur Amtsübernahme durch einen neuen Bischof. Er darf dabei jedoch keine Grundsatzentscheidungen treffen, die im Bistum langfristige oder gravierende Änderungen bedeuten und damit den künftigen Diözesanbischof binden würden.
Der emeritierte Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hat sich am Sonntagnachmittag mit einem Dankgottesdienst im Augsburger Dom von seiner Diözese verabschiedet. Zu der Feier und dem anschließenden Empfang auf der Domplatte kamen laut Bistum rund 2.000 Menschen, darunter der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, der Kölner Kardinal Reinhard Woelki, der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sowie der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister Florian Herrmann (CSU).
Das Verwaltungsgericht in Chalons-en-Champagne östlich von Paris hat ein Berufungsverfahren im Fall des Komapatienten Vincent Lambert abgelehnt. Das Klinikum in Reims und der zuständige Arzt handelten rechtmäßig, wenn sie die Entscheidung vom 9. April 2018 umsetzten, teilte das Gericht mit. Am 9. April 2018 hatte das Ärzteteam entschieden, die Behandlung von Lambert zu stoppen. Diese Entscheidung war vom obersten französischen Gericht bestätigt worden. Am vorigen Dienstag hatten die Ärzte angekündigt, die künstliche Ernährung zu beenden.
In der Debatte um eine neue Studie zu Missbrauchsvorwürfen gegen katholische Priester hat der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, zu Besonnenheit aufgerufen. „Ich möchte mich nicht an Mutmaßungen über Zahlen beteiligen und auch nicht an Spekulationen darüber, wie sie zu deuten sind“, erklärte der Trierer Bischof am Freitag in Bonn. „Denn es fehlt bisher an einer seriösen Wirkungsforschung für den Bereich der Prävention.“
Umweltschutz, weltweite Krisen und verstärkte Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich waren Themen des etwa einstündigen Gesprächs von Papst Franziskus und Russlands Präsident Wladimir Putin. Konkret sei es um die Lage in Syrien, Venezuela und der Ukraine gegangen, teilte der Vatikan nach dem Treffen am Donnerstag mit. Am Freitag kommt die Führung der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine zu schon länger vereinbarten zweitägigen Gesprächen in den Vatikan.
Flüchtlingsbischof Stefan Heße beklagt fremdenfeindliche Tendenzen innerhalb der Kirche. „Auch in unseren Gemeinden gibt es mancherorts Angst vor Überfremdung, die ja auch immer Angst vor Veränderung ist“, sagte der Hamburger Erzbischof am Donnerstag in Essen. Der Umgang mit Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus sei somit auch eine Herausforderung für die kirchliche Flüchtlingshilfe, erklärte Heße beim vierten katholischen Flüchtlingsgipfel der Deutschen Bischofskonferenz.
Papst Franziskus hat den altersbedingten Amtsverzicht von Bischof Konrad Zdarsa (75) angenommen. Dies teilte der Vatikanische Pressesaal heute, am Hochfest des heiligen Ulrich, Patron des Bistums Augsburg, in Rom mit. Bischof Zdarsa war am 7. Juni 75 Jahre alt geworden. Entsprechend den Vorgaben des Kirchenrechts hatte er Papst Franziskus deshalb seinen Amtsverzicht angeboten.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat zwei Ärzte aus Hamburg und Berlin freigesprochen, die kranke Menschen beim Suizid begleitet und Rettungsmaßnahmen unterlassen hatten. Das Gericht stärkte am Mittwoch in Leipzig zugleich das Selbstbestimmungsrecht von Menschen, die Suizid begehen. Ärzteorganisationen und Patientenschützer kritisierten das Urteil.
Deutschlands Verbraucherschützer stellen sich hinter die Forderung von Ärztepräsident Klaus Reinhardt nach einer stärkeren Gesundheitsförderung an Schulen. „Gesundheitsfördernde Verbraucherbildung muss endlich rein in die Stundenpläne, und zwar prüfungsrelevant“, sagte Klaus Müller, Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv). Anders als vom Chef der Bundesärztekammer gefordert, sei dafür aber kein neues Schulfach notwendig.
Das Oberlandesgericht Frankfurt hat das Urteil des Landgerichts Gießen gegen die Ärztin Kristina Hänel wegen Werbung für Schwangerschaftsabbrüche aufgehoben. Es lasse sich nicht ausschließen, dass die Neufassung des Gesetzes zum Werbeverbot für Abtreibungen zu einer für die Angeklagte günstigeren Bewertung führt, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Erklärung. Das Verfahren werde deshalb zur erneuten Verhandlung an das Landgericht Gießen zurückverwiesen.
Im Rahmen von Ermittlungen zu dem 1983 verschwundenen Mädchen Emanuela Orlandi will der Vatikan zwei Gräber öffnen. Die Öffnung soll am 11. Juli auf dem Friedhof der deutsch- und flämischsprachigen Länder, dem Campo Santo Teutonico im Vatikan, erfolgen. „Die Initiative des Vatikans betrifft ausschließlich die Prüfung eines eventuellen Begräbnisses von Emanuela Orlandi auf dem Gebiet des Vatikanstaats“, erklärte Vatikan-Sprecher Alessandro Gisotti.
Hilfsorganisationen reagieren erleichtert auf die Aufhebung des Hausarrests für Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete. Dies sei „ein gutes Signal“, betonte die Caritas auf Twitter: „Bedrohten Menschen zu helfen muss weiter möglich sein.“ Auch Amnesty International begrüßte die Entscheidung, die „die Rechtmäßigkeit der Arbeit von Seenotrettern und die Bedeutung des Menschenrechtsschutzes“ unterstreiche.
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke begeht heute seinen 65. Geburtstag. Zu diesem Anlass erklärte er in einem Interview, er sehe sich von der 68er-Zeit „schwer geprägt“. Auch bei ihm auf dem Gymnasium sei es damals „sehr lebhaft“ zugegangen, sagte Hanke dem „Eichstätter Kurier“.
Nach der Festnahme der Kapitänin des deutschen Seenotretters „Sea-Watch 3“ erhält Carola Rackete auch Rückendeckung von den katholischen Bischöfen in Deutschland. Das Verhalten der italienischen Regierung bezeichnete der Flüchtlingsbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Stefan Heße, als „unannehmbar“. Solange die europäischen Staaten sich einer konsequenten Seenotrettung verweigerten oder sie nicht leisten könnten, sei die privat organisierte Rettung aus Seenot legitim und notwendig.
Vor dem Hintergrund des Missbrauchsskandals hat der Vatikan die Unverletzlichkeit des Beichtgeheimnisses bekräftigt. Der vatikanische Gerichtshof der Pönitentiarie verwahrt sich in einer Stellungnahme gegen Erwartungen, die katholische Kirche müsse ihre Rechtsordnung an jene einzelner Staaten anpassen. Zugleich betonte der Leiter des Gerichts, Kardinal Mauro Piacenza, das Festhalten am Beichtgeheimnis stelle keine Rechtfertigung von oder Toleranz gegenüber Missbrauch dar.
Umbau und Sanierung der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale kommen voran. Am Montag begann der Abbau der Klais-Orgel, um sie vor Schäden zu schützen. Damit wurden die Vorbereitungs- und Sicherungsmaßnahmen für die Bauarbeiten eingeleitet. In der Folge werden weitere Kunstwerke gesichert und Untersuchungen zur Schadstoffbelastung vorgenommen. Nach Abschluss der bauvorbereitenden Maßnahmen ist die Sanierung der Kuppel vorgesehen. Wegen der Baumaßnahmen ist die Kathedrale seit vergangenem September geschlossen.
Das Papstschreiben zur kirchlichen Reformdebatte in Deutschland hat ein überwiegend positives Echo ausgelöst. Bischöfe und Vertreter katholischer Laien lobten den am Wochenende veröffentlichten Brief in teils gemeinsamen Reaktionen als Ermutigung und Wertschätzung. Mit Blick auf den „synodalen Weg“ hieß es dagegen aus dem Bistum Regensburg, es könne nun kein „Weiter so“ geben. Der Brief von Franziskus ist das erste vergleichbare Papstschreiben an die Kirche in Deutschland seit rund 20 Jahren.
Christian Würtz (48), bislang Freiburger Stadtdekan und Münsterpfarrer, ist am Sonntagnachmittag zum Bischof geweiht worden. Er ist damit der aktuell jüngste katholische Bischof Deutschlands und Weihbischof im Erzbistum Freiburg.
Papst Franziskus hat am Freitag eine Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel empfangen. Dabei sagte das katholische Kirchenoberhaupt, sein persönliches Verlangen nach kirchlicher Einheit sei durch die jüngsten Reisen nach Bulgarien und Rumänien noch größer geworden. „Zunehmend bin ich überzeugt, dass die volle Einheit zwischen Katholiken und Orthodoxen nur wiederhergestellt wird durch Respektierung der jeweils eigenen Identität in harmonischer Koexistenz mit legitimen Formen von Unterschiedlichkeit“, betonte der Papst.
Nach den Worten von Benedikt XVI. gibt es „nur einen Papst, und das ist Franziskus“. Dies sei die übliche Entgegnung des früheren Katholikenoberhaupts auf Versuche von konservativer Seite, ihn für Kritik an Papst Franziskus einzuspannen, berichtete der italienische „Corriere della Sera“ über Benedikt XVI. Für das Porträt hatte die Zeitung mit dem 92-Jährigen im Vatikan gesprochen.
Mit dem vorläufigen Abschluss der Kurienreform durch Papst Franziskus ist wohl erst zum Jahresende zu rechnen. Das teilte der Sekretär des mit der Reform beauftragten Kardinalsrates, Bischof Marcello Semeraro, am Donnerstag vor Journalisten mit. Bis zum Herbst würden Rückmeldungen der Bischofskonferenzen und Ordensleitungen erwartet, die gesichtet und gegebenenfalls eingearbeitet werden müssten.
Papst Franziskus bestärkt Schifffahrtsseelsorger in ihrer Arbeit: Kapläne wie Freiwillige müssten ihre Anstrengungen verdoppeln, „um Probleme anzugehen, die zu oft aus menschlicher Habgier resultieren“, sagte er am Donnerstag vor rund 100 Seelsorgern, die in europäischen Häfen für Seeleute und Fischer tätig sind. Konkret verwies Franziskus auf Menschenhandel, Zwangsarbeit und die Verletzung von Menschenrechten. Zum Thema Seenotrettung von Migranten im Mittelmeer äußerte er sich nicht explizit.
Papst Franziskus hat den katholischen Bischöfen in Deutschland einen Brief geschrieben, in dem es offenbar um die Reformdebatte und den „synodalen Weg“ geht. „Es gibt einen Brief von Papst Franziskus, der am 29. Juni 2019 um 12 Uhr veröffentlicht wird“, bestätigte der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Matthias Kopp, dem Portal katholisch.de. Der Inhalt des Briefs ist bisher nicht bekannt.
Der Bundestag hat am Mittwoch erstmals über eine grundlegende Neuregelung der Organspende diskutiert. Dem Parlament liegen zwei Gesetzesentwürfe vor, die jeweils von Abgeordneten verschiedener Parteien unterstützt werden und beide darauf abzielen, die Zahl der Organspenden zu erhöhen. Dazu schlagen sie allerdings unterschiedliche Wege vor.
Vor einem verkürzten Verständnis menschlicher Werte in der Pflege durch den Einsatz von Robotern hat die niederländische Ethikerin Aimee von Wynsberghe gewarnt. Sie forderte am Donnerstag in Berlin ein Umdenken bei der Entwicklung technischer Pflegehilfen. Ausgangspunkt müsse ein umfassendes Verständnis der Pflege sein, um dann zu schauen, wo Hilfe etwa durch Roboter sinnvoll sei. Wynsberghe äußerte sich bei der Jahrestagung des Deutschen Ethikrats.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland wollen sich bis Ende des Jahres auf überarbeitete Regelungen im Kampf gegen sexuellen Missbrauch verständigen. Wie die Deutsche Bischofskonferenz am Dienstag im Anschluss an eine Sitzung des „Ständigen Rates“ in Berlin mitteilte, wurde die Geltungsdauer der aktuellen Vorgaben bis zum 31. Dezember verlängert. Konkret geht es um die Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch aus dem Jahr 2002 und die Rahmenordnung Prävention aus dem Jahr 2010.
Das Thema Organspende soll nach Wunsch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auch in Schulen vorkommen. Ein unter Federführung der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) entstandener Initiativplan sieht vor, das Thema langfristig in die Lehrpläne aufzunehmen. „Da eine Entscheidung gegen die Organspende mit der Vollendung des 14. Lebensjahres und die Entscheidung für die Organspende im Alter von 16 Jahren getroffen werden kann, ist es sinnvoll, bereits in der Schule mit der Aufklärungsarbeit zu beginnen“, heißt es in dem Plan.
Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich besorgt über rechtspopulistische Tendenzen bis weit in bürgerliche und kirchliche Milieus hinein geäußert. Dazu stellte sie am Dienstag in Berlin ein Arbeitspapier vor, das Kirchengemeinden zum kritischen Dialog ermutigen soll. „Es ist uns ein Anliegen, ein Gesprächsangebot für alle Gläubigen zu formulieren - unabhängig von ihrer politischen Auffassung“, sagte der Hamburger Erzbischof Stefan Heße, der in der Bischofskonferenz für Migrationsfragen zuständig ist.
Nach dem Absturz von zwei Kampfjets mit einem Toten bei Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern hat sich der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck "tief betroffen" geäußert. Seine Gebete seien "bei den Soldaten, den Angehörigen und bei allen, die gesucht, gerettet und gehofft haben. Mögen sie Kraft und Stärke aus ihrer Gemeinschaft erhalten", hieß es am Montag in einer Botschaft auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Ein britisches Berufungsgericht hat die Zwangsabtreibung für eine geistig behinderte Schwangere gestoppt. Eine Richterin und zwei Richter erklärten es am Montag für unzulässig, den Abbruch gegen den Willen der jungen Frau anzuordnen, wie der Sender BBC am Montagabend berichtete. Damit folgten die Richter dem Antrag der Mutter der Betroffenen, die gegen die Entscheidung von Freitag Berufung eingelegt hatte. Auch Großbritanniens katholische Bischöfe hatten sich am Montag empört über das Urteil gezeigt.
Der Petitionsausschuss des Bundestags hat sich am Montag mit der „Tempolimit 130“-Initiative der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) befasst. Die Petition fordert eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen. EKM-Oberkirchenrat Christian Fuhrmann sagte vor den Ausschussmitgliedern: „Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen trägt zur Lösung einer Reihe von Problemen bei. Vorn an stehen Klimaschutz und Verkehrssicherheit.“ Rückhalt hat die Petition auch in der katholischen Kirche.
Papst Franziskus hat junge Katholiken aufgefordert, zu Hauptfiguren einer Bekehrung der Kirche zu werden. „Die Kirche braucht euch, damit sie wirklich sie selbst sein kann“, betonte das Kirchenoberhaupt am Samstag bei einer Begegnung mit rund 350 Teilnehmern eines Internationalen Jugendforums. Bei einem Treffen außerhalb von Rom hatten die Delegierten aus aller Welt über die Umsetzung der Jugendsynode vom vergangenen Oktober gesprochen.
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sieht in der Ablehnung der Frauenweihe keine verminderte Bedeutung von Frauen in der Kirche. Die Bedeutung sei durch die „Zuordnung des geistlichen Dienstamtes mit seiner seinsmäßigen Aufgabe der Christusrepräsentation“ nicht geschmälert, sagte Voderholzer laut seiner Pressestelle am Sonntag in Regensburg. Der Bischof wiederholte demnach bei der Eröffnung der diözesanen Wolfgangswoche, Jesus habe ausschließlich Männer als Apostel berufen.
Papst Franziskus fordert mehr jüdische und islamische Elemente im katholischen Theologiestudium. Studierende müssten zum Dialog mit den anderen Religionen erzogen werden, um eine Gesellschaft aufbauen zu können, die Verschiedenheit wertschätze, sagte er am Freitag in Neapel. Namentlich in den Muslimen gelte es, „Partner für den Aufbau eines friedlichen Zusammenlebens“ zu sehen. Allgemein mahnte Franziskus zu einer „Theologie der Offenheit und des Dialogs“. er sprach bei einer Tagung der Päpstlichen Theologischen Fakultät für Süditalien.
Der Augsburger Weihbischof und Ethik-Experte Anton Losinger fordert weltweite Regeln für Künstliche Intelligenz. „Wir müssen dringend festlegen, wie wir mit all den neuartigen technischen Möglichkeiten umgehen“, sagte er in einem Zeitungsinterview. Dabei müsse es in erster Linie darum gehen, ihren Missbrauch zu verhindern: „Wir müssen die digitale Welt in die Prinzipien einpassen, die wir im Menschenrechtskatalog definiert haben“.
Das Land Nordrhein-Westfalen und die Kirchen haben Gewalt- und Missbrauchsopfer in Psychiatrie- und Behinderteneinrichtungen der Nachkriegszeit um Verzeihung gebeten. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sagte, wie die Opfer ihre Leiden nie vergessen könnten, so „dürfen wir als Kirche und Gesellschaft niemals vergessen, was geschehen ist und wie es geschehen konnte“. Dieses Nicht-Vergessen müsse einhergehen „mit einem glasklaren 'Nie wieder'“.
Unter dem Protest von katholischen Bischöfen und Lebensschützern ist am Mittwoch in Victoria als erstem australischen Bundesstaat das Gesetz über Suizidbeihilfe in Kraft getreten. In einem Hirtenbrief, aus dem australische Medien zitieren, erinnern der Erzbischof von Melbourne Peter Comensoli sowie drei weitere Bischöfe aus Victoria an die strikte Ablehnung aktiver Sterbehilfe für Todkranke durch Papst Franziskus. Man könne „bei der Ermöglichung von Suizid auch dann nicht kooperieren, wenn es durch Empathie oder Güte motiviert zu sein scheint“.
Der Verein ehemaliger Heimkinder (VEH) fordert eine monatliche Opferrente von 500 Euro, die nicht auf andere Sozialleistungen angerechnet wird. Sie habe die Befürchtung, Politik, Kirchen und Gesellschaft wollten einen Schlussstrich unter dieses düstere Kapitel der Geschichte ziehen, sagte VEH-Sprecherin Doris Petras. In einem früheren Brief an den VEH hatte der Sekretär der Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, unter anderem zugesagt, sich gemeinsam mit der evangelischen Kirche für eine Reform des Opferentschädigungsgesetzes OEG und weitere „betroffenenfreundliche Regelungen“ im Entschädigungsrecht einzusetzen.
Bischof Wolfgang Ipolt hofft auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neugewählten Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu. „Es ist in politischer Hinsicht keine einfache Zeit, in der Sie dieses Amt übernehmen. Sie werden viele Brücken bauen müssen, um die Polarisierungen, die auch durch unsere Stadt gehen, ein wenig zu mindern“, schreibt der Oberhirte des Bistums Görlitz in einem gestern veröffentlichten Glückwunsch.