Mit Blick auf die politische Debatte um die Grundrente hat der Deutsche Caritasverband von der Politik eine Besinnung auf die Nöte der Menschen gefordert. „Mit Sorge sieht der Deutsche Caritasverband, wie in den letzten Tagen die sozialpolitische Diskussion über die Gestaltung der Grundrente zu einem parteitaktisch motivierten Gezänk wird“, sagte Caritas-Präsident Peter Neher am Montag in Berlin. „Machtpolitische Ambitionen scheinen wichtiger zu sein als die Lösung einer für viele Menschen im Alter existenziell bedrängenden Frage.“
An den früheren Berliner Dompropst und Hitler-Gegner Bernhard Lichtenberg (1875 bis 1943) erinnert das Erzbistum Berlin am heutigen Dienstag mit einer Gedenkwallfahrt. Dazu sind eine Reihe von Gottesdiensten in der Kirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Plötzensee geplant, wie das Erzbistum mitteilte. Diese sind dem Gedenken der christlichen Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus gewidmet. Zudem befindet sich Lichtenbergs Grab für die Zeit der Umgestaltung der Sankt Hedwigs-Kathedrale in Maria Regina Martyrum.
Papst Franziskus hat im Petersdom eine Messe für die Kardinäle und Bischöfe gefeiert, die im Lauf des Jahres gestorben sind. In seiner Predigt betonte das Kirchenoberhaupt, dass die verheißene Auferstehung auch eine Herausforderung im Alltag bedeute: „Gestalten wir das Heute so, dass wir einen Morgen der Auferstehung leben“, sagte der Papst. Drei Dinge nannte er in diesem Zusammenhang als besonders wichtig: Frömmigkeit und Hilfe für Bedürftige, das Treffen wichtiger Entscheidungen „vor dem Angesicht Gottes“ sowie eine Absage an Selbstbezogenheit.
Nach den Worten von Kardinal Christoph Schönborn wird die Grundform des priesterlichen Dienstes in der katholischen Kirche die ehelose Lebensform bleiben. Wie der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz in der ORF-Sendung ZIB 2 am Sonntag zur Amazonas-Synode erklärte, halte er parallel dazu verheiratete Priester für sinnvoll und wünschenswert, der Weg der ehelosen Nachfolge Jesu bleibe jedoch der Normalfall.
Der Streit um die Ukraine spaltet die orthodoxe Kirche weiter. Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. strich am Sonntag den Namen des Oberhaupts der griechisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hieronymos, aus seiner Gottesdienstliturgie in Moskau. Zugleich beendete er laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax die eucharistische Gemeinschaft mit dem Bischof und untersagte Pilgerreisen in dessen Diözese Athen.
Der neue Dokumentarfilm "Verteidiger des Glaubens" über Benedikt XVI. stößt in Kirchenkreisen auf zum Teil scharfe Kritik. Der an diesem Donnerstag in den deutschen Kinos angelaufene Film sei kein konstruktiver Beitrag zur Aufdeckung sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche, erklärte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp. Stattdessen transportiere Regisseur Christoph Röhl "ein stark verzerrtes Bild von Kardinal Joseph Ratzinger/Benedikt XVI."
Mit Allerheiligen-Bällen und Heiligenumzügen tritt die katholische Kirche in Polen an diesem Donnerstag dem Kult um Halloween entgegen. Bischofskonferenzsprecher Pawel Rytel-Andrianik rief am Mittwoch Kinder, Jugendliche und ganze Familien auf, sich an der Aktion „Holy Wins“ (Das Heilige gewinnt) zu beteiligen. Diese katholischen Veranstaltungen in ganz Polen förderten „Heiligkeit, Freude und Güte“ und seien eine „positive Alternative zu Halloween“.
Die Protestanten in Deutschland nehmen zu der vor 20 Jahren unterzeichneten "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" (GER) noch immer keine einheitliche Haltung ein. Beim Jubiläumsgottesdienst an diesem Donnerstag in der Stiftskirche in Stuttgart sind nur die elf lutherischen Landeskirchen offiziell vertreten. Der Württemberger Landesbischof Frank Otfried July predigt in seiner Funktion als Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbunds (LWB).
Das US-Repräsentantenhaus hat die Ermordung von mehr als 1,5 Millionen Armeniern im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs offiziell als Völkermord eingestuft. Mit großer Mehrheit stimmten 405 Abgeordnete am Dienstag (Ortszeit) für die entsprechende Resolution, 11 dagegen. Die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, begrüßte die Entscheidung. Eine überwältigende überparteiliche Mehrheit habe damit dafür gesorgt, dass die Wahrheit für immer in das Kongressprotokoll aufgenommen werde, twitterte sie.
Einzelheiten zur anstehenden Kurienreform unter Papst Franziskus hat die Monatszeitschrift „Herder Korrespondenz“ veröffentlicht. Laut einer ihr vorliegenden, bisher unveröffentlichten Fassung des Reformentwurfs fiele derzeit dem Münchner Kardinal Reinhard Marx in seiner Funktion als Präfekt des vatikanischen Wirtschaftsrates die Aufgabe des Camerlengo zu. Zu dessen Aufgabe gehört es unter anderem, offiziell den Tod des Papstes zu beurkunden und bis zur Wahl eines neuen die Besitztümer des Apostolischen Stuhls zu verwalten.
Der katholische Theologe Andreas Matena aus Augsburg sieht bei „Fridays for Future“ Züge von Fundamentalismus. Die Klimastreik-Bewegung junger Leute „tritt als kompromissloses 'Wir' auf und will von 'den Anderen', dass sie dialoglos den Überzeugungen der Bewegung folgen“, sagte Matena am Dienstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die Rolle der Frauen, die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals, die katholische Sexualmoral und das Leben der Priester: Der Reformprozess zu wichtigen Zukunftsthemen der katholischen Kirche in Deutschland hat eine weitere wichtige Hürde genommen. Am Dienstag veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) die Satzung für den „synodalen Weg“. Stimmt das ZdK auf seiner Vollversammlung Ende November der Satzung zu, können die auf zwei Jahre angelegten Gespräche wie geplant Anfang Dezember starten.
Der Vatikan hat eine Erklärung gegen Euthanasie von Vertretern drei verschiedener Religionen als historisch bezeichnet. Es sei das erste Mal, dass Muslime, Juden und Christen gemeinsam ein solches Dokument unterzeichneten, sagte Erzbischof Vincenzo Paglia, Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben, am Montag in Rom.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat einer Abschaffung der Zölibatspflicht für Priester eine Absage erteilt. „Das wird nicht geschehen“, sagte Marx am Montagabend in München bei einer Bilanzveranstaltung der Katholischen Akademie in Bayern zur Amazonas-Synode, die am Wochenende im Vatikan zu Ende gegangen war. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz sagte, er sei diesbezüglich „ein wenig unglücklich“ über die Diskussion in Deutschland gewesen, wo es doch bei der Synode „um die Rettung der Welt“ gegangen sei.
Die Bischöfe in Thüringen haben mit Besorgnis auf das Ergebnis der Landtagswahl reagiert. Der katholische Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr sagte am Montag: „Komplizierte Verhältnisse in einer Demokratie wie jetzt in Thüringen werden von Populisten gerne genutzt, um gegen das 'System' zu polemisieren. Dagegen müssen aufrechte Demokratinnen und Demokraten aufstehen und unsere Werte verteidigen: am Stammtisch, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz und wo auch immer populistische Phrasen gedrechselt werden.“
Mit einem Votum für verheiratete Priester in entlegenen Regionen ist am Wochenende die Amazonas-Synode im Vatikan zu Ende gegangen. Eine Zweidrittelmehrheit der Synodenväter stimmte dafür, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass verheiratete katholische Diakone zu Priestern geweiht werden können. Eine allgemeine Aufhebung des Zölibats ist damit nicht verbunden. Weiter spricht sich das Schlussdokument für weibliche Gemeindeleiterinnen aus. Die Frage einer Zulassung von Frauen zum Diakonat soll weiter erörtert werden.
Der heutige Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat sich in seiner Zeit als Theologieprofessor klar für die Zulassung verheirateter Männer zum Priestertum ausgesprochen. Das geht aus einem Text von 1992 hervor, der derzeit am Rande der in Rom tagenden Amazonas-Synode unter Teilnehmern zirkuliert.
Der Bundestag hat die Weichen für höhere Pflegelöhne gestellt. Er beschloss am späten Donnerstagabend ein Gesetz, das zwei Möglichkeiten für eine bessere Bezahlung von Pflegekräften vorsieht: einen allgemeinen Tarifvertrag oder höhere Mindestlöhne für die Branche. Ziel ist es unter anderem, den Pflegeberuf angesichts fehlender Fachkräfte attraktiver zu machen.
Ein Vorstoß der Grünen für eine Kindergrundsicherung ist im Bundestag kontrovers aufgenommen worden. Während von SPD, FDP und Linken bei einer Debatte am Donnerstag durchaus Zustimmung kam, lehnten Union und AfD die Idee grundsätzlich ab. Die Grünen schlagen vor, Kindergeld, Kinderzuschlag, Sozialgeld und Leistungen nach dem sogenannten Bildungs- und Teilhabepaket zu einer Kindergrundsicherung zusammenfassen. Diese Leistung soll automatisch ausgezahlt werden.
Die katholischen Bischöfe des US-Bundesstaates Florida wollen die Hinrichtung eines Mannes verhindern, der aufgrund „starker Beweise“ nicht für das ihm angelastete Verbrechen verantwortlich sei. In einem Brief an den republikanischen Gouverneur Ron DeSantis fordern die acht Bischöfe die Aussetzung der Todesstrafe gegen James Dailey (73), der am 7. November im Gefängnis von Starke hingerichtet werden soll.
Die Verschleierung oder Verhüllung des Gesichts soll in Deutschland vor Gericht künftig verboten werden. Eine entsprechende Gesetzesänderung hat das Bundeskabinett am Mittwoch zusammen mit weiteren Änderungen für Strafverfahren auf den Weg gebracht. Danach dürfen an der Verhandlung beteiligte Menschen ihr Gesicht während der Sitzung weder ganz noch teilweise verhüllen, sofern dieses Verbot notwendig ist, um die Identität festzustellen oder das Aussageverhalten zu beurteilen. Das Verbot erstreckt sich auf sämtliche Formen der Gesichtsverhüllung.
Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, hat vor einem Paradigmenwechsel durch immer neue vorgeburtliche Bluttests gewarnt. Die Gesellschaft drohe in einen „tiefgreifenden, durchgreifenden und umfassenden Check des vorgeburtlichen Lebens“ hineinzukommen, sagte Dabrock. In der vergangenen Woche ist ein neuer Bluttest auf den deutschen Markt gekommen, der mehrere Krankheiten - darunter Mukoviszidose - beim Embryo in einem frühen Stadium erkennen soll.
Der 2014 heiliggesprochene Papst Johannes Paul II. (1978-2005) könnte in der katholischen Kirche eine noch größere Bedeutung bekommen. Der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, bat Papst Franziskus in einem nun veröffentlichten Brief, Johannes Paul II. zum Kirchenlehrer und Patron Europas zu erheben. In dem Schreiben betont er unter anderem, dass der polnische Papst zur Wiederherstellung der Einheit Europas beigetragen habe, das 50 Jahre durch einen Eisernen Vorhang geteilt gewesen sei.
Der Vatikan hat erstmals Zahlen zu einem Teil seines Immobilienbesitzes bekannt gegeben. Demnach gehören der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls (APSA) insgesamt 2.400 Wohnungen, hauptsächlich in Rom und Castel Gandolfo, außerdem 600 Geschäfte und Büros. Diese Zahlen nannte der Leiter der APSA, Bischof Nunzio Galantino, in einem Interview mit der Tageszeitung „Avvenire“ (Dienstag).
Die Kirchen in Baden-Württemberg haben zu achtsamer und würdevoller Begleitung von Kranken und Sterbenden aufgerufen. Solche „gelebte Nächstenliebe“ sei Grundauftrag aller Christen, sagte der Freiburger Erzbischof Stephan Burger am Dienstagabend in Stuttgart beim Jahresempfang der Kirchen in Baden-Württemberg. Kennzeichen der modernen Gesellschaft sei die „Pluralität von Werthaltungen“, betonte der Bischof. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) würdigte das kirchliche Engagement in diesem „existenziellen und schwierigen“ Themenfeld.
Der in Polen als "Primas des Jahrtausends" verehrte Kardinal Stefan Wyszynski (1901-1981) wird am 7. Juni in Warschau seliggesprochen Das entschied Papst Fanziskus nach Angaben des Warschauer Kardinals Kazimierz Nycz. Der Leiter der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen, Kardinal Giovanni Angelo Becciu, werde dem Gottesdienst vorstehen.
Die Kirchenleitung der sächsischen Landeskirche hat den Rücktritt ihres Landesbischofs Carsten Rentzing „nach langer und intensiver Beratung“ angenommen. Das sagte Synodenpräsident Otto Guse am Montagabend vor Journalisten in Dresden. Der Dienst von Rentzing ende demnach am Reformationstag (31.10.). „Ich bedauere den Rücktritt Rentzings maßlos“, sagte Guse. „Ich habe selten so einen wundervollen Geistlichen erlebt, ich werde mich jederzeit unter die Kanzel setzen, von der er das Wort verkündet.“
Die Journalisten Veronika Wulf, Hans Block, Moritz Riesewieck und Heribert Prantl sind mit dem Katholischen Medienpreis ausgezeichnet worden. Die Deutsche Bischofskonferenz verlieh die Auszeichnungen am Montagabend in Brühl.
Abtreibungen und gleichgeschlechtliche Eheschließungen werden in Nordirland ab Dienstag erstmals legal sein. Wie britische Medien melden, plant die nordirische Democratic Unionist Party (DUP) an diesem Montag eine Sondersitzung im Parlament, um dagegen zu protestieren. Der Protest dürfte nach Medieneinschätzungen jedoch nur symbolischen Charakter haben, da die DUP nicht auf die Unterstützung der katholisch-republikanischen Sinn Fein zählen kann.
Papst Franziskus hat alle Christen dazu aufgefordert, Missionare zu sein. „Vertut keine Chance, den Glauben zu bezeugen und Jesu Christus zu verkünden!“, sagte er beim Gottesdienst zum Sonntag der Weltmission im Petersdom. Jeder habe von Gott eine Mission, betonte das Kirchenoberhaupt. Es gehe nicht bloß darum zu bekehren, sondern „in Liebe anzubieten, was wir selbst aus Liebe empfangen haben“.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kritisiert die Klimadebatte in Deutschland als zu emotional. In der Bevölkerung gebe es eine große Abneigung gegen Greta Thunbergs „moralischen Zeigefinger und diese Hysterie“. Dafür könne man jedoch nicht die junge Klimaaktivistin verantwortlich machen, sagte Kretschmer. Vielmehr müsse kritisch hinterfragt werden, wer eine 16-jährige Jugendliche bis vor die Vereinten Nationen bringe.
Die deutschen katholischen Bischöfe kritisieren offizielle Gebetsaufrufe für den Sieg der türkischen Armee im Nordsyrien-Konflikt. „Mit großem Befremden müssen wir erleben, dass in deutschen Moscheegemeinden Gott für einen Krieg in Anspruch genommen wird“, sagte der Limburger Bischof Georg Bätzing am Freitag in Bonn. Er ist in der Deutschen Bischofskonferenz für den Dialog zwischen den Religionen zuständig und äußerte die Sorge, dass der Krieg „die Menschen in Syrien in einen neuen Abgrund von Hass und Gewalt stürzt“ und die IS-Terrormiliz wiederbeleben könnte.
Der Präsident der EU-Bischofskommission, Kardinal Jean-Claude Hollerich, begrüßt die Einigung über einen möglichen Brexit-Deal. Es wäre ein „Sieg des gesunden Menschenverstands für eine gute Nachbarschaft“, sagte Hollerich am Donnerstag in Brüssel. Bereits im Vorfeld hatte er angekündigt, dass die Vertreter von Schottland, England und Wales auch nach einem EU-Austritt Großbritanniens weiter als Gäste zu COMECE-Treffen eingeladen würden. „Sie hören ja nicht auf, Europäer zu sein“, erklärte der Erzbischof von Luxemburg.
Der orthodoxe Kirchenstreit um die Ukraine spitzt sich weiter zu. Das Leitungsgremium der russisch-orthodoxen Kirche beschloss am Donnerstag nach Angaben des Moskauer Patriarchats den Bruch mit allen griechisch-orthodoxen Geistlichen, die die neue eigenständige orthodoxe Kirche der Ukraine anerkennen. Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. warnte, die Anerkennung der „schismatischen Gruppe in der Ukraine“ durch andere Landeskirchen könne die „gesamtorthodoxe Einheit zerstören“.
Papst Franziskus hat in einem Buchbeitrag die Würde aller Lebewesen und Dinge hervorgehoben. Die Schöpfung sei „nicht bloß Natur und Umwelt“. Wenn nach biblischer Lehre Gott die Welt erschaffen habe, gebe es „nichts so Kleines oder Armseliges, das nicht in sich diesen Ursprung trüge“, schrieb der Papst in einem Aufsatz, aus dem die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ (Donnerstag) Auszüge veröffentlichte.
Die Kirche muss nach Ansicht des Essener katholischen Bischofs Franz-Josef Overbeck ihre gesellschaftspolitische Relevanz im Blick behalten. Diese müsse stets Vorrang vor dem Schutz des eigenen Bestandes haben, sagte der Sozialbischof der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch in Berlin. Alles andere würde „die Kirche in die selbstgewählte Bedeutungslosigkeit führen“.
Der Vatikan hat das Recht künftiger Generationen auf einen intakten Planeten unterstrichen. Solidarität sei nicht nur unerlässlich für nachhaltige Entwicklung, sondern auch eine „Grundfrage der Gerechtigkeit“, sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernardino Auza, auf der 74. UN-Generalversammlung in New York. Ohne die Bewegung namentlich zu nennen, stellte er sich damit hinter ein Anliegen von „Fridays for Future“ und die von Umweltaktivistin Greta Thunberg initiierten Schülerstreiks für eine andere Klimapolitik.
Mit Blick auf Entschädigungszahlungen für Missbrauchsopfer hofft der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, auf eine Entscheidung „in den nächsten Monaten“. Die Summe, die Opfer erwarten könnten, werde höher sein, sagte Marx am Mittwoch vor Journalisten in Berlin. Es sei aber „völlig abwegig, jetzt schon über Summen zu spekulieren“.
Das Bistum Trier hat die rechtlichen Grundlagen für die Reform der Pfarreien geschaffen. Mit dem am Dienstag erlassenen kirchenrechtlichen Gesetz sollen die Ergebnisse der Diözesansynode umgesetzt und die Basis für die Neugliederung der Pfarreien gelegt werden, erklärte der Trierer Bischof Stephan Ackermann. Die 887 kleinen Pfarreien im Bistum, die bereits 172 Gemeinschaften bilden, werden künftig zu 35 Großpfarreien zusammengelegt.
Zum Auftakt eines sechstägigen Staatsbesuchs in Deutschland hat der Großmeister des Malteserordens, Fra' Giacomo Dalla Torre, den Einsatz der Bundesrepublik in der Flüchtlingskrise gelobt. „Ich bin der Bundesregierung sehr dankbar für ihre Bemühungen um die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen“, sagte er am Dienstag in Köln. „Die Herausforderung der Migration kann nur auf internationaler Ebene bewältigt werden.“