Der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai hat die politische Führung des Libanon aufgerufen, eine militärische Verwicklung des Landes in den Krieg zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel zu verhindern. In einer Rede mahnte er am Montag, der Libanon solle eine diplomatische Rolle bei der Unterstützung der palästinensischen Sache spielen. An der libanesisch-israelischen Grenze liefert sich seit Kriegsbeginn am 7. Oktober die libanesische Terrormiliz Hisbollah Gefechte mit der Armee Israels.
Mit einem Festgottesdienst hat das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken am Sonntag in der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale seine diesjährige Diaspora-Aktion eröffnet. Mit der bundesweiten Spendensammlung fördert das Hilfswerk kirchliche Gemeinden, Einrichtungen und Initiativen in europäischen Regionen, in denen Christen in einer Minderheitensituation, der Diaspora, leben. Der Generalsekretär des Hilfswerks, Georg Austen, dankte den Spendern und weiteren Unterstützern, die einen Großteil der Mittel aufbringen.
Papst Franziskus hat am Freitag eine Gedenkmesse für die in den vergangenen zwölf Monaten gestorbenen Kardinäle und Bischöfe im Petersdom gefeiert. Besonders gedachte er seines Vorgängers Benedikt XVI. (2005-2013), der an Silvester mit 95 Jahren gestorben war.
Der Vatikan hat die Reise von Papst Franziskus nach Dubai offiziell bestätigt. Zur Weltklimakonferenz werde das katholische Kirchenoberhaupt vom 1. bis 3. Dezember in das Emirat reisen, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni (Freitag) mit. Bereits am Mittwochabend hatte Franziskus den dreitägigen Besuch in einem TV-Interview angekündigt.
Radikale fundamentalistische Gruppen sind nach Einschätzung von Papst-Botschafter Nikola Eterovic ein großes Problem für die Religionen. Das betreffe nicht nur den Islam, sondern auch das Christentum, sagte der Apostolische Nuntius am Donnerstagabend in Dresden. Der Erzbischof verwies auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Zuge dessen stünden nun auch ukrainische und russische orthodoxe Christen einander feindlich gegenüber. Das sei schlimm, besonders wenn auch die Kirchenführer dies unterstützten, sagte Eterovic: "Das ist gegen das Evangelium."
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa kann sich eine Abkehr von Bargeldauszahlungen an Flüchtlinge grundsätzlich vorstellen. In einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) hielt Welskop-Deffaa am Freitag stattdessen Bezahlkarten für eine mögliche Alternative. Diese müsste allerdings so gestaltet sein, dass Asylbewerber mit der Karte Geld abheben und bei ihren Einkäufen frei entscheiden können, was sie für ihr Essen bräuchten.
Die Frauenrechtlerin und Ordensfrau Lea Ackermann ist tot. Sie starb bereits am Dienstag in einem Krankenhaus in Trier, wie die von ihr gegründete Frauenhilfsorganisation Solwodi mitteilte. Sie wurde 86 Jahre alt. Ackermann hatte 1985 in Kenia die Organisation Solwodi gegründet, um Frauen zu helfen, die aus der Armutsprostitution aussteigen wollten. Der Schwarze Kontinent ist bis heute der Schwerpunkt der Arbeit von Solwodi. In Deutschland hat die Organisation inzwischen 18 Beratungsstellen und 7 Schutzhäuser für Frauen und Mädchen, die Opfer von Menschenhandel, Prostitution, Zwangsheirat oder häuslicher Gewalt geworden sind.
Mit Gottesdiensten und den traditionellen Friedhofsgängen haben Katholikinnen und Katholiken in aller Welt das Fest Allerheiligen begangen. Papst Franziskus rief am Mittwoch beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz zu Gebeten für Menschen in Kriegsgebieten auf. Er bat insbesondere um Beistand für die Menschen in der Ukraine, Israel und den Palästinensergebieten. Zugleich appellierte Franziskus an die Gläubigen, auch die vielen anderen Kriegsregionen weltweit nicht zu vergessen.
Papst Franziskus hat sich für eine Zwei-Staaten-Lösung im Heiligen Land mit einem besonderen Status für Jerusalem ausgesprochen. Im Interview der italienischen Nachrichtensendung TG1 verurteilte das Kirchenoberhaupt den Krieg weiter als Niederlage: Nichts werde durch Krieg gelöst, alles durch Frieden, durch Dialog gewonnen.
Patientenschützer haben einen neuerlichen Vorstoß Nordrhein-Westfalens, doch noch eine Widerspruchslösung bei der Organspende durchzusetzen, deutlich zurückgewiesen. "An der Idee festzuhalten, dass Schweigen Zustimmung heißt, erweist den Kranken auf der Warteliste einen Bärendienst", erklärte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Montag in Dortmund.
Eine deutsche Fassung des Schlusstextes der ersten Phase der Weltsynode wird in Kürze im Vatikan veröffentlicht. Wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) erfuhr, wird derzeit mit Hochdruck an Übersetzungen in mehrere Sprachen gearbeitet. Die übersetzten Fassungen würden voraussichtlich "Mitte der Woche" vorliegen, hieß es am Montag.
Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) registriert infolge des Krieges in Nahost mehr antisemitische Vorfälle. Laura Cazes, Leiterin der Abteilung Kommunikation und Digitalisierung bei der ZWST, sagte am Montag im ZDF-Morgenmagazin: "Seit dem 7. Oktober haben Antisemitismus und antisemitische Vorfälle in Form von Gewalt, Ausschreitungen, Diskriminierung und auch direkten Angriffen gegen Jüdinnen und Juden zugenommen."
Mit einem großen Gottesdienst im Petersdom ist am Sonntag nach vier Wochen die Weltsynode der katholischen Kirche zu Ende gegangen. Papst Franziskus sagte, die "große und immerwährende Reform" liege darin, eine anbetende Kirche zu sein, die der verwundeten Menschheit dient und "die Zerbrechlichen, Schwachen und Ausgestoßenen auf ihrem Weg begleitet und den Ärmsten liebevoll begegnet".
Papst Franziskus hat den heutigen Freitag als weltweiten Tag des Fastens und Betens für den Frieden ausgerufen. An die Katholiken appellierte der Papst, "in diesem Konflikt für den Frieden Partei zu ergreifen". Auch die Christen anderer Konfessionen, die Angehörigen anderer Religionen und alle friedliebenden Menschen seien aufgerufen, sich in geeigneter Weise daran zu beteiligen.
Caritas international verstärkt die Hilfe für Gaza. Die humanitäre Lage dort verschlechtert sich von Tag zu Tag dramatisch, wie der Chef von Caritas international, Oliver Müller, am Donnerstag in Freiburg erklärte.
Papst Franziskus hat bei der im Vatikan tagenden Weltsynode Klerikalismus scharf kritisiert und die einfachen Gläubigen hoch gelobt. Der Vatikan veröffentlichte den auf Spanisch gehaltenen Redebeitrag des Papstes am Mittwochabend.
Zwei Beiträge des deutschen Kurienkardinals Gerhard Ludwig Müller bei der im Vatikan laufenden Weltsynode hat das konservative kirchliche Internetportal kath.net dokumentiert. Es veröffentlichte einen Beitrag mit Datum vom 6. Oktober im italienischen Original und einen vom 11. Oktober im spanischen Original sowie beide Texte in einer deutschen Arbeitsübersetzung. Laut den Regeln der Synode sind die Teinehmer verpflichtet, über eigene und fremde Beiträge Stillschweigen zu bewahren.
Das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen, Patriarch Bartholomaios I., hat erneut die Gewalt im Nahen Osten verurteilt. "Genug ist genug - es ist genug Blut geflossen! Krieg ist keine Lösung!", mahnte der Patriarch von Konstantinopel laut der Stiftung Pro Oriente bei einem Gottesdienst in Istanbul. Der griechisch-orthodoxe Patriarch appellierte an die beteiligten Parteien, den Weg des Dialogs statt die "Sackgasse des Krieges" zu wählen.
Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, lehnt die Forderung aus der EU nach einer humanitären Feuerpause für den Gazastreifen ab. "Die Antwort ist nein", sagte Prosor am Dienstagmorgen in der Sendung RTL/ntv Frühstart. Die Hamas greife Israel weiter mit Raketen an und halte viele Geiseln in ihrer Gewalt. "Sie sollen nichts bekommen, bevor sie wirklich alle zurückgeben und auch diese Infrastruktur beseitigt wird."
Die in Rom tagende Weltsynode droht in eine kirchenrechtliche Krise zu geraten. Am Montagnachmittag teilte die vatikanische Kommunikationsbehörde überraschend mit, dass die für Montagmittag geplante Verabschiedung einer "Botschaft an das Volk Gottes" voraussichtlich bis Mittwoch verschoben werde. Zur Begründung verwies Kommunikationsdirektor Paolo Ruffini auf mehrere Änderungsvorschläge aus dem Kreis der Synodalen. Aus Teilnehmerkreisen war indes zu erfahren, dass manche das Zustandekommen des Textes als intransparent kritisiert hätten. Außerdem, so die Kritik, fehlten wesentliche inhaltliche Elemente.
Papst Franziskus hat katholischen Missionaren für ihren Dienst Mut zugesprochen. "Ich drücke allen Missionaren in der Welt meine Verbundenheit in Christus aus, besonders denen, die eine schwierige Zeit durchmachen", schrieb Franziskus am Sonntag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Anlass war der Sonntag der Weltmission.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat vor extremen Haltungen bei der derzeit tagenden Weltsynode im Vatikan gewarnt. "Gerade wenn es um die Erneuerung der Kirche geht oder der Kurs zur Debatte steht, den die Kirche in Zukunft nehmen soll, ist das rechte Maß von großer Bedeutung", predigte Meier am Sonntag bei einem Gottesdienst in der Kirche des Campo Santo Teutonico im Vatikan.
Weltkirchebischof Bertram Meier ruft für den 27. Oktober zu einem Tag des Fastens und Betens für den Frieden auf. Damit schließt sich der Augsburger Bischof dem Wunsch des Papstes an, der jüngst vor einer Ausweitung des Nahost-Konflikts warnte, wie die Diözese am Donnerstag mitteilte.
Christen und Muslime in Deutschland haben den Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel sowie dessen Unterstützung hierzulande verurteilt. "Als Christen und Muslime lehnen wir jede Form des Antisemitismus, wie sie in den vergangenen Tagen in Demonstrationen oder öffentlichen Positionierungen in unserem Land wahrnehmbar war, entschieden ab", heißt es in einer Erklärung des Gesprächskreises "Christen und Muslime" beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).
Im Zuge der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch hat das Bistum Aachen die Namen von 53 Beschuldigten veröffentlicht. Die Liste enthält die Namen von Tätern und mutmaßlichen Tätern, die mindestens zehn Jahre tot sind. Unter ihnen ist auch der 1986 gestorbene Weihbischof August Peters. "Ich verstehe, dass dies für viele ein Schock sein muss", sagte der Aachener Bischof Helmut Dieser (im Bild). "Wir machen für keinen mutmaßlichen Täter eine Ausnahme, ganz gleich, welchen Rang er zeitlebens einnahm."
Der Benediktiner Nikodemus Schnabel wirft den verantwortlichen Politikern im Nahen Osten Versagen vor. "Unter den Politikern sehe ich gerade, was die deeskalierende Kommunikation anbetrifft, nur totales Versagen, ja sogar verbale Dehumanisierung der jeweils anderen Seite", sagte der Abt der Dormitio-Abtei in Jerusalem mit Blick auf den Angriff der palästinensischen Hamas auf Israel der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". "Zum Glück gibt es aber auch auf beiden Seiten wunderbare Menschen, die selbst jetzt noch Quellen der Hoffnung sind."
Die Explosion im einzigen christlichen Krankenhaus im Gazastreifen, das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus in Gaza, hat Entsetzen und Empörung ausgelöst. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der am Dienstag Israel besuchte, zeigte sich bestürzt. "Unschuldige Zivilisten sind verletzt und getötet worden", schrieb er am Mittwochmorgen auf X, vormals Twitter. "Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer."
Papst Franziskus soll einem Medienbericht zufolge Ende November zur Weltklimakonferenz nach Dubai reisen. Das katholische Online-Portal The Pillar berichtet über entsprechende Informationen aus Vatikankreisen. Franziskus hatte selbst Anfang August im Interview einer spanischen Zeitschrift gesagt, der Heilige Stuhl organisiere derzeit ein Friedenstreffen mit Religionsführern vor Beginn der Konferenz.
Papst Franziskus hat in einem neuen Interview zu einer globalen Kraftanstrengung für ein Ende der vielen Konflikte aufgerufen. "Wir erleben einen Weltkrieg auf Raten", sagte das Kirchenoberhaupt in dem am Montagabend (Ortszeit) veröffentlichten Gespräch mit der staatlichen argentinischen Nachrichtenagentur Telam.
Der Jerusalemer Kardinal Pierbattista Pizzaballa hat sich als Austausch gegen Geiseln der Hamas angeboten. "Wenn so Kinder freikommen und nach Hause kehren können, wäre das kein Problem", antwortete der Lateinische Patriarch von Jerusalem am Montag bei einer (italienisch geführten) Online-Pressekonferenz auf die entsprechende Frage einer Journalistin. "Von meiner Seite aus ist die Bereitschaft da", fügte er hinzu.
Papst Franziskus hat die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen und eine Beachtung humanitärer Regeln im dortigen Krieg gefordert. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte er am Sonntag: "Ich verfolge weiter mit großem Schmerz, was in Israel und in Palästina geschieht. Ich denke insbesondere an die Kinder und an die Alten."
Im Zuge des israelischen Gegenschlags als Reaktion auf den Angriff der Hamas dringen Hilfswerke auf Unterstützung für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Krankenhäuser hätten fast keine Kapazitäten mehr für die Behandlung von Verletzten; Geburten könnten kaum noch medizinisch betreut werden; es fehle an Wasser und Strom, erklärten am Sonntag Misereor und medico international.
Der höchstrangige Katholik im Heiligen Land, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, befürchtet einen langen kriegerischen Konflikt im Nahen Osten. "Es ist klar, dass wir uns nicht in einer militärischen Operation befinden, sondern in einem erklärten Krieg", sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem dem Online-Portal Vatican News (Mittwoch). Die internationale Gemeinschaft müsse die Konfliktparteien durch Vermittlungen zur Vernunft bringen - wobei öffentliche Vermittlungen "niemals funktionieren".
Die Kirchen in Deutschland positionieren sich unterschiedlich zur geplanten Neuregelung der Abtreibung. Auf evangelischer Seite kann man sich unter bestimmten Bedingungen eine Regelung außerhalb des Strafrechts vorstellen. Katholische Verbände und die Bischofskonferenz bleiben bei ihrer Haltung, dass die Balance zwischen Selbstbestimmung der Frau und Schutz des ungeborenen Lebens mit der bisherigen Regelung besser zu wahren sei.
Trotz des Kriegs zwischen der Hamas und Israel befinden sich derzeit Tausende christliche Pilger im Heiligen Land. Wie Kardinal Pierbattista Pizzaballa im Interview mit der italienischen Zeitung "Quotidiano Nazionale" berichtete, wollen viele ihre Pilgerreisen wie geplant abschließen.
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger (im Bild) und der Basler Bischof Felix Gmür haben wegen der Hamas-Angriffe auf Israel ihre für kommende Woche geplante Reise nach Israel und in die Palästinensergebiete abgesagt. Der Festakt 70 Jahre Caritas-Baby-Hospital in Bethlehemfindet nicht statt.
Katholische Bischöfe haben bestürzt auf den Angriff auf Israel reagiert, den Opfern Mitgefühl ausgesprochen und Israel ihre Solidarität versichert. "Wir verurteilen den barbarischen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel", sagte der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst am Montag.
Nach dem Angriff der Hamas auf Israel ruft das Zentralkomitee deutscher Katholiken (ZdK) zur Hilfe auch für die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen auf. "Die zwei Millionen Menschen, die hier unter schwierigsten Bedingungen leben, brauchen eine Perspektive der Hoffnung", erklärte die ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Montag in Berlin. "Dazu gehören freie Wahlen, um sich vom Joch der Hamas zu befreien, und eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lebensrealität."
In Rom geht die Weltbischofssynode in die zweite Woche. Die Hierarchie und das "Volk Gottes" sprechen gemeinsam über die Zukunft der Kirche. Einer der deutschen Teilnehmer ist der Augsburger Bischof Bertram Meier. Er schildert seine ersten Eindrücke von dem wichtigen Treffen.
Israel erlebt die schwersten Angriffe seit langem. Hunderte starben durch Raketen der Hamas. Hinzu kommen viele palästinensische Opfer durch Luftangriffe. Bundeskanzler Scholz warnte vor einem Flächenbrand. Papst Franziskus forderte ein sofortiges Ende der Gewalt. Die Angriffe müssten aufhören, sagte der Papst am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Krieg und Terrorismus schafften keine Lösungen, sondern nur Tod und Leid von unschuldigen Menschen.