Die deutschen Bischöfe haben die Bedeutung des Dialogs für die Versöhnung unterstrichen. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine erklärte der Vorsitzende des Stiftungsrats der Maximilian-Kolbe-Stiftung, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick: "Es ist wichtig, gerade jetzt - so schwer es ist - im Gespräch zu bleiben und solidarisch an der Seite der Opfer zu stehen. Es geht uns nicht zuletzt darum, unseren Beitrag dazu zu leisten, schon im Krieg den Frieden vorzubereiten."
Kaum einer kennt ihn. Und das, obwohl er einen bedeutenden Anteil daran hatte, dass Adolf Hitlers Traum vom „Endsieg“ vorzeitig ausgeträumt war: Marian Rejewski. Durch ihn gelang es dem polnischen Geheimdienst schon vor der NS-„Machtergreifung“, die Verschlüsselungsmaschine Enigma zu knacken und damit in die Nachrichtennetze der Deutschen einzudringen.
Der Bundestag hat am Holocaust-Gedenktag an die NS-Opfer erinnert. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sprach am Donnerstag von einem "Tag der Scham". Sie betonte: "Wir gedenken der Millionen Menschen, die verfolgt, beraubt, gedemütigt, entrechtet, gequält, dem Tode preisgegeben wurden. Weil sie anders dachten, anders glaubten, anders liebten oder weil ihr Leben den Nationalsozialisten als 'unwert' galt."
Vor seinem geplanten Auftritt im Bundestag am internationalen Holocaust-Gedenktag hat Israels Parlamentspräsident Mickey Levy einen Appell an die Gesellschaft gerichtet. Der Gedenktag führe den Menschen die Zerbrechlichkeit einer demokratischen Lebensweise vor Augen. "Lassen Sie sich von niemandem einreden, dass Ihre demokratischen Überzeugungen für schwierige Zeiten unzureichend sind, und lassen Sie sich von schwierigen Zeiten nicht in Ihrem Engagement für die Verteidigung unserer freiheitlichen Demokratien untergraben."
Köln erinnert mit einem neuen Weg-Namen an den dortigen früheren jüdischen Karnevalsverein. Der "Kleiner-Kölner-Klub-Weg" soll am 12. November eingeweiht werden, wie der Verein "Kölsche Kippa Köpp" mitteilte. Im Jahr 1922 hatte Max Solomon den "Kleinen Kölner Klub" (KKK) gegründet. Er existierte bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933. Einigen Mitgliedern gelang die Flucht in die USA, andere wurden in Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet.
Am 80. Jahrestag hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an den Beginn der nationalsozialistischen Deportationen der Berliner Juden erinnert. An der Gedenkstätte "Gleis 17" in Berlin-Grunewald rief er am Montag dazu auf, "das Leiden und Sterben der Opfer genauso wie die Untaten der Henker und ihrer Helfer" nicht zu vergessen. Vom Bahnhof Grunewald aus habe der "Weg in die Vernichtung" in Ghettos und Konzentrationslagern im Osten Europas begonnen.
Das Erzbistum Berlin hat den Kompromiss im Streit um eine Umbenennung der Pacelliallee in Berlin-Dahlem begrüßt. Der Leiter des Katholischen Büros Berlin-Brandenburg, Gregor Engelbreth, bezeichnete es als gute Lösung, dass die Allee nach einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Zehlendorf nach dem Geburtsnamen von Papst Pius XII. (1939-1958) benannt bleibt, der von 1925 bis 1929 Papst-Botschafter in Berlin war. Zugleich sollen Stelen an mehreren Gebäuden an die Zeit des Nationalsozialismus erinnern.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat den vor 80 Jahren in Auschwitz ermordeten Pater Maximilian Kolbe als Vorbild der Nächstenliebe und Patron der Versöhnung für ganz Europa gewürdigt. Die Verehrung von Kolbe mache deutlich, "dass wir eine lange Strecke der Versöhnung zwischen Polen und Deutschen und des Friedens im Geist des Evangeliums zurückgelegt haben", erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz und Vorsitzende des Stiftungsrats der Maximilian-Kolbe-Stiftung am Mittwoch in Bonn.
Der Verlag C.H. Beck benennt juristische Standardwerke nicht mehr länger nach NS-Juristen. Betroffen sind der Kurzkommentar "Palandt" zum Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), die wichtigste Gesetzessammlung "Schönfelder", die Loseblattsammlung zum Grundgesetz von Maunz/Dürig, ebenso der Standardkommentar "Blümich" zum Steuerrecht. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) und der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, begrüßten die Umbenennungen.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat zum 25. Jahrestag der Seligsprechung von Karl Leisner (1915-1945) an dessen Leben und Beispiel erinnert. Beim Gedenkgottesdienst in der Kapelle des Waldsanatoriums Planegg sagte er, nicht das Streben nach Macht, sondern "die Bereitschaft, sich hinzugeben und zu lieben" sei "das zentrale Wesen des Priestertums". Gerade Leisner habe "das Priestertum nicht als eine Ehre verstanden, die sich über andere Menschen erhebt, sondern als ein Opfer, das sich einfügt in das Pascha-Geheimnis Jesu: Wer sein Leben verliert, wird es gewinnen".
Am 25. Jahrestag der Seligsprechung hat das Erzbistum Berlin seines früheren Dompropstes und Hitler-Gegners Bernhard Lichtenberg (1875-1943) gedacht. In einem Festgottesdienst am Mittwochabend in der Kirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Plötzensee würdigte Erzbischof Heiner Koch ihn als "Kraftquelle" auch für die Kirche der Gegenwart.
Zum 25. Jahrestag der Seligsprechung von Nazi-Gegner und Priester Karl Leisner (1915-1945) findet am 23. Juni im Sankt-Viktor-Dom in Xanten ein Festgottesdienst statt. Dabei führen der Komponist Gregor Linßen und seine Band ein eigens komponiertes Lied für Leisner auf. Ebenfalls am 23. Juni feiert das Erzbistum Berlin einen Dankgottesdienst zum 25. Jahrestag der Seligsprechung des früheren Berliner Dompropstes und Hitler-Gegners Bernhard Lichtenberg (1875-1943). Neben Erzbischof Heiner Koch und Weihbischof Matthias Heinrich nimmt auch der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt teil.
Es ist nur ein kurzer Satz, den das Bauamt der Stadt Augsburg vor kurzem veröffentlicht hat: „Eine bislang namenlose Straße im Stadtteil Pfersee östlich der katholischen Kirche Sankt Michael ist zu benennen – und folgende Straßenbenennung wird vorgenommen: Wolfgang-Bernheim-Weg“.
Sein Name steht für einen aufrechten Kirchenmann, der mutig und unbeugsam dem NS-Regime die Stirn geboten hat – die Rede ist von Joannes Baptista Sproll aus dem Nachbarbistum Rottenburg-Stuttgart. Im Augsburger Bistum hat er schließlich Zuflucht gefunden, als er von den Nazis in die Verbannung gezwungen wurde.
Es war zu Pfingsten 1941. Da hat sich die Augsburger Bistumszeitung von ihren Lesern verabschiedet – verabschieden müssen. Unter dem Terrorregime der Nazis waren solche Zeitungen nicht erwünscht und wurden systematisch eine nach der anderen eingestellt – und so waren im Jahr 1941 eben die Bistumszeitungen an der Reihe.
Anlässlich des 100. Geburtstags der von den Nazis hingerichteten Widerstandskämpferin Sophie Scholl (1921-1943) warnt der Münchner Kardinal Reinhard Marx davor, geschehenes Unrecht zu vergessen. Es gebe "sehr gute Gründe, an diese Zeit zu erinnern und dankbar zu sein für den Einsatz der Menschen, die der Übermacht von Gewalt, Unrecht und Krieg widerstanden haben", sagt Marx in einem Radiobeitrag für die Reihe "Zum Sonntag" des Bayerischen Rundfunks.
Wohl kein anderes Opfer der NS-Justiz wurde so instrumentalisiert wie Sophie Scholl. Die DDR feierte die 1943 hingerichtete Studentin als sozialistische Widerstandskämpferin gegen den Faschismus. Heute gilt sie als führender Kopf der „Weißen Rose“. Sie war beides nicht, zeigt die neue Biografie von Robert M. Zoske.
Der Bundestag hat ein noch aus der NS-Zeit bestehendes Gesetz zum Namensrecht sprachlich bereinigt. Der Gesetzentwurf zur Änderung des Namensrechts wurde am Donnerstagabend einstimmig angenommen. Darin heißt es, dass das Recht inhaltlich unverändert gelte, der geltende Gesetzestext jedoch einige überholte sprachliche Bezüge zum ursprünglichen Reichsrecht wie "Reichsminister des Innern" enthalte, die geändert werden sollten.
Aus Sicht des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, ist es höchste Zeit, bestehende Gesetze aus der Zeit des Nationalsozialismus neu zu erlassen. Über das Namensänderungsgesetz hinaus gebe es 28 Gesetze und auch einige Paragrafen, die auf Grundlage der Ermächtigungsgesetze von 1933 mit antisemitischer Motivation erlassen worden seien und weiterhin bestünden, sagte Klein am Montag in Berlin.
„Christus muss König sein“ – seit mehr als 100 Jahren gilt dieser Leitspruch im Christkönigsinstitut, das von dem Freiburger Priester Max Josef Metzger gegründet wurde und seinen Sitz in Meitingen hat. Metzger war Friedensaktivist und mit visionären Ideen seiner Zeit weit voraus.
Politiker und Religionsvertreter haben an die Novemberpogrome 1938 erinnert. Dieser "widerwärtige Gewaltausbruch" habe nicht den Beginn der Judenverfolgung in Deutschland markiert, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Montag in einer Videobotschaft an den israelischen Präsidenten Reuven Rivlin. Die Pogrome seien "auf lange Jahre der Diskriminierung, Einschüchterung und Anfeindung" gefolgt. "Und sie sind eine eindringliche Warnung an uns heute", betonte Steinmeier.
AUGSBURG/DONAUWÖRTH – Der Verleger und Buchautor Martin Kluger aus Augsburg wusste lange nichts von seinem Verwandten Eduard Kluger, der Pater im Deutschen Orden war und dort den Namen Heribert führte. In der Familie wurde nämlich nicht darüber geredet, dass Pater Heribert in KZ Dachau ermordert wurde. Martin Kluger berichtet, wie er auf ihn gestoßen ist und was er über sein Schicksal in Erfahrung bringen konnte:
AUGSBURG – Babette Kerl muss den Schülerinnen Eliana Kehoa (16) und Maryana Sleman (15) anfangs sehr fremd vorgekommen sein, denn sie lebte in einer völlig anderen Zeit und Welt. Je mehr sie und ihre Religions-Klasse aber über diese Frau in Erfahrung brachten, desto mehr kam sie ihnen nahe. Die Dillingerin Babette Kerl war Epileptikerin und wurde von den Nationalsozialisten ermordet.
Wie schwer und unsicher die Zeit direkt nach dem Zweiten Weltkrieg für die Menschen in Deutschland war, ist aus heutiger Sicht nur schwer vorstellbar.
Sommerzeit ist Ferienzeit. Das war nicht immer so: Noch in den 1920er Jahren waren „Sommerfrische“ und Urlaubsfreude häufig ein exklusives Vergnügen für wohlhabende Bürger. Die Arbeiterschicht konnte sich derlei meist nicht leisten. Das sollte sich in den 1930er Jahren ändern – zumindest auf dem Papier: Unter braunen Vorzeichen waren nun preisgünstige Ferien für jeden „deutschen Volksgenossen“ angesagt.
WOLFEGG – Ein kleines Mädchen strahlt über das ganze Gesicht – beim Schlittenfahren, beim Spielen mit dem Hofhund oder beim Hühnerfüttern. Die Fotos berühren an jeder Station der Wanderausstellung aufs Neue. Nach Marktoberdorf, Immenstadt, Lindenberg und Ottobeuren ist „Geliebte Gabi. Ein Mädchen aus dem Allgäu. Ermordet in Auschwitz“ nun im Bauernhausmuseum Wolfegg zu sehen.
An diesem Samstag jährt sich der Märtyrertod des Tiroler Pfarrers Otto Neururer zum 80. Mal. Er wurde wegen verbotener Ausübung seines Priesteramts im KZ Buchenwald ermordet. Im Exklusiv-Interview spricht der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler über den Märtyrer und seine Seligsprechung, bleibende Werte und die Wichtigkeit von Zivilcourage auch heute.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat davor gewarnt, einen Schlussstrich unter die NS-Geschichte zu ziehen. "Wir dürfen uns nicht zurücklehnen, sondern müssen das Erbe in die Zukunft tragen", sagte der Limburger Bischof Georg Bätzing am Mittwoch bei der Vorstellung eines gemeinsamen Worts der katholischen Bischöfe zum 75. Jahrestag des Weltkriegsendes.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat dazu aufgerufen, das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren als Aufforderung für eine Stärkung Europas zu begreifen. "Aus dem Kriegsende folgt die Verpflichtung für Europa", sagte der CDU-Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Wichtig sei es auch, sich dafür verantwortlich zu fühlen, Errungenschaften wie Frieden und Demokratie nicht zu gefährden. "75 Jahre Frieden - das muss man wertschätzen und darf es nicht als gegeben abhaken."
Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat den vor 75 Jahren hingerichteten evangelischen Geistlichen und NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer als bedeutenden Theologen und "Märtyrer der ganzen Christenheit" gewürdigt. Auch heute sei er als "Vorbild der Menschlichkeit aus dem Geist Christi" präsent, erklärte der frühere Präfekt der Glaubenskongregation auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Rom. Bonhoeffer war als Vertreter der Bekennenden Kirche am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet worden. Müller schrieb seine Dissertation über Bonhoeffer.
Er gestaltete Heiligenplaketten, Emaille-Tafeln, Bronzeplastiken, Skulpturen und Reliefs. Auch Kerzenständer, Schmuck, Altäre, Taufbecken, Tabernakel, Kirchenportale und vieles mehr in vielen Ländern der Erde gehen auf ihn zurück. Vor 100 Jahren, am 3. März 1920, wurde der Goldschmiedemeister, Bildhauer und Maler Egino Weinert in Berlin geboren.
Zwei Wochen vor Öffnung der Vatikanarchive zur Amtszeit von Papst Pius XII. sind Forderungen laut geworden, das Seligsprechungsverfahren für den von 1939 bis 1958 amtierenden Pontifex zu stoppen. Pius XII. steht seit langem in der Kritik, zum Holocaust geschwiegen und nicht entschieden genug gegen die NS-Verbrechen protestiert zu haben.
Die Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz mahnt die Kirchen nach den Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick zum Einsatz für Menschenwürde und Menschenrechte. „Wir müssen uns auch an das Versagen in den Kirchen erinnern; sie sind mitschuldig am Antisemitismus“, sagte Schick. Daher müssten sie gegen jeden Antisemitismus und auch Nationalismus kämpfen: „Sie sollen sich für Akzeptanz und Toleranz von allen Religionen und Kulturen einsetzen, den interreligiösen und interkulturellen Dialog fördern.“
Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zum 75. Mal. Aus diesem Anlass sind im Augsburger Diözesanmuseum Werke des vielfach ausgezeichneten und weltweit anerkannten Künstlers Gerhard Richter zu sehen.
Menschen, die während der national-sozialistischen Diktatur als sogenannte „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ verfolgt beziehungsweise in Konzentrationslagern inhaftiert wurden, sollen nach dem Willen des Bundestages als NS-Opfer anerkannt werden. Zu ihnen zählen die sogenannten vergessenen Frauen von Aichach. In der bayerischen Stadt soll künftig ein Denkmal an sie erinnern.
Zum Gedenken an den seligen Karl Leisner (1915-1945) findet am 22. Dezember ein Gottesdienst mit dem Münchner Kardinal Reinhard Marx in der Dachauer Klosterkirche des Karmels Heilig Blut statt. Der aus dem Bistum Münster stammende Leisner war 75 Jahre zuvor, am 17. Dezember 1944, im KZ Dachau durch den ebenfalls dort inhaftierten Bischof von Clermont, Gabriel Piguet, heimlich geweiht worden. Der Erzbischof von München und Freising wird bei der Eucharistiefeier den Bischofsstab tragen, den Piguet bei der Weihe Leisners trug.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will laut einem Zeitungsbericht erstmals die Gedenkstätte im Vernichtungslager Auschwitz besuchen. Die Reise sei für den 6. Dezember angesetzt, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (Donnerstag). Die Kanzlerin habe die Einladung der Stiftung Auschwitz-Birkenau zum zehnten Jahrestag ihres Bestehens angenommen.
Der Antisemitismus in der arabischen Welt fiel nicht vom Himmel, sondern kam aus Berlin. So lautet verkürzt die umstrittene These des deutschen Politikwissenschaftlers Matthias Küntzel. 1937 exportierte demnach die Nazi-Broschüre „Islam und Judentum“ eine neue Form von Judenhass. Erstmals sei so die Idee eines zu bekämpfenden „Weltjudentums“ in der muslimischen Welt gestreut worden.
An den früheren Berliner Dompropst und Hitler-Gegner Bernhard Lichtenberg (1875 bis 1943) erinnert das Erzbistum Berlin am heutigen Dienstag mit einer Gedenkwallfahrt. Dazu sind eine Reihe von Gottesdiensten in der Kirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Plötzensee geplant, wie das Erzbistum mitteilte. Diese sind dem Gedenken der christlichen Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus gewidmet. Zudem befindet sich Lichtenbergs Grab für die Zeit der Umgestaltung der Sankt Hedwigs-Kathedrale in Maria Regina Martyrum.
In einem feierlichen Gottesdienst im Limburger Dom hat Kurienkardinal Kurt Koch den im KZ Dachau gestorbenen Pallottinerpater Richard Henkes (1900-1945) seliggesprochen. An der Zeremonie nahmen am Sonntag etwa 1.000 Gäste teil, darunter zahlreiche Besucher aus Tschechien und Polen.
Er leistete Widerstand gegen die Nazi-Ideologie und starb dafür im KZ in Dachau. Am Sonntag (15.09.19) wird der Pallottinerpater Richard Henkes in Limburg selig gesprochen.
Frankreichs Hauptstadt ist Paris. Das weiß jedes Kind. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs war das anders: Damals war die schwäbische Kleinstadt Sigmaringen im Donautal für etwas mehr als ein halbes Jahr Sitz der französischen Regierung – zumindest offiziell. Das mit den Nazis kollaborierende Vichy-Regime war da schon längst eine Marionettenregierung ohne reale Macht.
Nachfahren von NS-Verfolgten, denen bislang unter bestimmten Umständen die Einbürgerung verwehrt worden war, können ab sofort leichter die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen. Dazu gelten ab heute neue Regeln, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. „Deutschland muss seiner historischen Verantwortung gegenüber denjenigen gerecht werden, die als Nachfahren deutscher NS-Verfolgter staatsangehörigkeitsrechtliche Nachteile erlitten haben“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).
NS-Verfolgte und ihre Nachfahren sollen einem Zeitungsbericht zufolge künftig leichter wiedereingebürgert werden. Das Bundesinnenministerium plant dazu laut einem Sprecher eine "großzügige Erlassregelung", wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg war nach dem Zeugnis seines ältesten Sohnes ein „treuer Katholik“. Der Wehrmachtsoffizier, der am 20. Juli 1944 Adolf Hitler mit einer Bombe töten und einen Umsturz herbeiführen wollte, sei zwar „nicht besonders kirchenfromm“ gewesen, sagte Berthold von Stauffenberg in einem Zeitungsinterview. „Aber der Glaube war ihm wichtig, ohne dass er jetzt fanatisch katholisch war.“ Zumindest mit seinen Kindern sei der Vater in die Kirche gegangen, habe die katholische Familientradition hochgehalten. Auch hätten katholische Moralvorstellungen für ihn eine große Rolle gespielt.
Der Fuldaer Bischof Michael Gerber sieht eine "wachsende Verunsicherung und aufkeimende Nationalismen" in Deutschland. Die Antwort darauf müsse eine "Solidarisierung ganz unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen" sein, sagte Gerber am Mittwoch anlässlich des 75. Jahrestags des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944.
Konzentrationslager – allein die Bezeichnung lässt schaudern. Für viele Gegner des NS-Regimes, die in einem der zahlreichen KZs einsaßen, waren sie Orte des Grauens. Willkür und Gewalt waren an der Tagesordnung. Hoffnung gab manchem Häftling die Religion. Ja, selbst in Lagern und Haftstätten des NS-Regimes wurde gebetet, gab es ein geistliches Leben. Die Forschung dazu steht noch am Anfang.
Kurz vor dem 75. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Akteure des Widerstands gewürdigt. "Diejenigen, die am 20. Juli gehandelt haben, sind uns Vorbild", sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Die Verantwortlichen um Claus Schenk Graf von Stauffenberg hätten gezeigt, "dass sie ihrem Gewissen folgen, und damit haben sie einen Teil der Geschichte Deutschlands geprägt, der ansonsten durch die Dunkelheit des Nationalsozialismus bestimmt war", unterstrich Merkel.
Als Vertreter des Papstes wird Kurienkardinal Kurt Koch am 15. September den im KZ Dachau gestorbenen Pallottinerpater Richard Henkes (1900-1945) in Limburg seligsprechen. Es werde zugleich die erste Seligsprechung sein, die im Bistum Limburg gefeiert werde, teilte die Diözese mit. Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, werde am Nachmittag des 15. Septembers die Eucharistiefeier im Limburger Dom leiten. Anschließend laden Diözese und Pallottiner zum „Pater-Richard-Henkes-Fest“ in den Bischofsgarten.
Die Ankündigung der Diözesen Fulda, Limburg und Mainz, ihre Bistumszeitungen bis 2023 einzustellen, lässt manchen an ein Ende der konfessionellen Publizistik denken. 1941, ausgerechnet an Pfingsten, war es schon einmal so weit: Alle kirchlichen Zeitschriften mussten auf Anordnung der Nazis ihr Erscheinen einstellen.
Mehr als 10.000 Menschen aus der ganzen Welt haben am Donnerstag beim „Marsch der Lebenden“ im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz zum Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus aufgerufen. Zu Beginn des jährlichen Gedenkmarschs für die Opfer des Holocaust erklangen am Lagertor mit der berüchtigten Aufschrift „Arbeit macht frei“ traditionelle jüdische Widderhörner, Schofars. Danach brachen die Teilnehmer vom einstigen Hauptlager ins drei Kilometer entfernte Lager Birkenau auf, den Hauptort des Massenmordes in Auschwitz.
Bei einer Gedenkfeier für Max Josef Metzger in Augsburg ist an seine Ermordung durch die Nationalsozialisten vor 75 Jahren erinnert worden.
Berühmt ist er für seine liebevollen Bildergeschichten über „Vater und Sohn“, die er mit dem Pseudonym E. O. Plauen signierte. Im Krieg zeichnete er für die NS-Zeitschrift „Das Reich“. Die Nationalsozialisten stellten Erich Ohser 1944 wegen seiner Kritik am Regime vor Gericht. Dem sicheren Todesurteil kam er durch Suizid zuvor – vor genau 75 Jahren.
Drei neue Ausgaben der Tagebücher von Anne Frank kündigt der Verlag S. Fischer an. Anlässlich ihres 90. Geburtstags am 12. Juni und ihres 75. Todestags im März 2020 will der Verlag im Juni eine Sonderausgabe mit den zwei Versionen des Tagebuchs, eine überarbeitete Lesedition für Schulen und eine kritisch-wissenschaftliche Edition der Tagebücher veröffentlichen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mit.